Archiv für den Monat: März 2018

Mercedes als Favorit nach Melbourne

Nach Abschluss der zweiwöchigen Wintertestfahrten in Barcelona sind sich die Experten einig: die Weltmeisterschaft geht auch heuer nur über Mercedes. Die Silberpfeile hinterließen besonders auf Long-Runs einen bärenstarken Eindruck und reisen als große Favoriten zum F1 Grand Prix von Melbourne 2018.

Mercedes W05 Formel 1 2015

Wikimedia, J.H. Sohn (CC BY 2.0)

Mercedes im Rennen nicht zu schlagen?

Auf den ersten Blick scheint Mercedes nicht als großer Gewinner der Saisonvorbereitung. In der Gesamtrangliste der acht Testtage liegt Valtteri Bottas nur auf Platz 8., Weltmeister Lewis Hamilton ist Zehnter. Während aber alle anderen Teams ihre Top-Zeiten auf den neuen Hypersoft-Reifen drehten, verzichteten die Silberpfeile zur Gänze auf die weichste aller Mischungen – ein Indiz, wie sicher man sich bei den Titelverteidigern ist, ein schnelles Auto gebaut zu haben.

Auf einer schnellen Runde hielt sich Mercedes also zurück, in der Rennsimulation packte man aber den Hammer aus. Von einem Vorsprung von 0,5 bis 1 Sekunde pro Runde auf die Konkurrenz ist die Rede. Auch in Sachen abgespulter Kilometer ist das Erfolgsteam wieder einmal Klassenprimus. Kein Team absolvierte eine längere Distanz, sowohl Hamilton als auch Bottas zeigten sich zufrieden und auch Teamchef Toto Wolff sprach von einem „sehr guten“ Winter.

Erster Verfolger der Silberpfeile ist nach den Eindrücken von Barcelona Red Bull Racing. Die Österreicher hatten das ein oder andere Problem, scheinen aber für den Auftakt gut gerüstet. Knapp hinter den Bullen dürfte derzeit Ferrari liegen. Sebastian Vettel drehte zwar die schnellste Runde überhaupt, im Long-Run hatte die Scuderia aber Probleme. Weder der Vizeweltmeister noch Teamkollege Kimi Räikkönen waren mit der Balance vollends zufrieden.

Überraschung durch Haas?

Hinter den großen Drei könnte es in Melbourne eine Überraschung geben. HaasF1 zeigte eine sensationelle Performance und darf zum Saisonstart auf gute Punkte hoffen. Dahinter kämpfen wohl Renault, McLaren und Toro Rosso-Honda um die Plätze im Mittelfeld. Nicht nach Wunsch verliefen die Testfahrten für Force India und Williams, ein schwieriger Jahresauftakt könnte bevorstehen. Ein Schritt nach vorne dürfte Sauber gelungen sein, nach wie vor sind die Schweizer aber letzte Kraft.

Hinweis der Redaktion: Beim ersten Saisonrennen in Australien wird bestimmt wieder häufig die Frage gestellt, wie wird man Formel 1 Fahrer? Hier findest du ein paar Antworten dazu.

Carey relativiert Kritik an Liberty

Das Ende der Grid-Girls, neue Startzeiten, ein neues Logo und Showprogramme vor den Rennen – verleugnet Formel 1 Besitzer Liberty Media mit diesen Neuerungen die Wurzeln der Formel 1? Diese Frage beschäftigt auf Social Media viele Fans und ist auch im Fahrerlager Thema.

Liberty Media Ecclestone

SKAS, wikimedia (CC BY-SA 2.0)

Abkehr von Traditionsbewusstsein?

Kritiker werfen den Eigentümern von Liberty Media vor, die Königsklasse zu einem „Hollywood-Produkt“ zu machen, wo die Traditionen des Sports keinen Platz mehr finden. Formel-1-Boss Chase Carey bemüht sich nun um Beruhigung. Gegenüber „Auto Bild Motorsport“ äußerte der US-Amerikaner, sich sehr wohl Gedanken über die Wurzeln der Königsklasse zu machen, aber auch neue Komponenten einfließen lassen zu wollen. „Wir wollen ein Produkt schaffen, das alles beinhaltet, womit die Fans aufwuchsen, aber nicht in der Zeit eingefroren ist“, sagte der Chef von Liberty Media und ergänzte, dass man „ohne Wandel nicht wachsen könne“. Besonders die europäische Basis der Formel 1 respektiere Carey sehr und will daher die Motorsport-Hochburgen wie etwa den Formel 1 Grand Prix von Großbritannien 2018 oder Italien unbedingt im Kalender halten.

Sein Traditionsbewusstsein betont Carey auch im Zusammenhang mit einem möglichen Ausstieg der Scuderia Ferrari. Die Italiener gelten als integraler Bestandteil des Sports, wie auch der 64-jährige betont: „Ferrari ist extrem wichtig für die Formel 1 und wir wollen sie behalten.“ Dasselbe gelte im Übrigen auch für Mercedes. Auch den kleineren Rennställe. will Carey mehr Unterstützung zukommen lassen, Ziel sei es, dass neue Teams in die Formel 1 einsteigen.

Carey will mehr Spannung

Für die Saison 2018 wünscht sich Carey einen engeren Kampf an der Spitze. Obwohl das Ende der Mercedes-Dominanz 2017 bereits ein erster Schritt Richtung mehr Spannung gewesen sei, gibt sich der US-Amerikaner damit nicht zufrieden: „Letztes Jahr war es mir zu sehr nur ein Duell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton.“ Hoffnungen setzt er dabei vor allem auf Red Bull Racing und McLaren, besonders Fernando Alonso und Max Verstappen traut Carey in der kommenden Saison viel zu. Wenn du noch Informationen haben möchtest zur Frage wie wird man Formel 1 Fahrer, kannst du gerne auf dieser Seite nachlesen.

Schwierige Bedingungen bei erstem Test

Die erste Phase der Winter-Testfahrten in Barcelona ist zu Ende. An vier Tagen absolvierten die Teams allerdings aufgrund der sehr widrigen Wetterverhältnisse deutlich weniger Runden als im Vorjahr. Sollten sie daran interessiert sein wie wird man Formel 1 Fahrer, dann sollte man bei diesen Testfahrten jedenfalls anwesend sein.

Bestzeit für Hamilton

Besonders am Mittwoch sorgten unerwartete Schneefälle für unerwartete Programmänderungen. Am Vormittag konnte gar nicht gefahren werden, auch am Nachmittag drehte lediglich Lokalmatador Fernando Alonso eine Runde. Besser, wenn auch nach wir vor vermutlich wenig aussagekräftig, waren die Bedingungen am ersten und zweiten Testtag, als Daniel Ricciardo im Red Bull und Ferrari-Star Sebastian Vettel die Bestzeit setzten konnten. Vornehm zurück hielt sich anfangs Mercedes, am vierten und letzten Tag aber, bei deutlich besserem Wetter und höheren Asphalttemperaturen, erzielte Weltmeister Lewis Hamilton eine klare Bestzeit.

Während die Topteams mit ihrem Auftakt zufrieden sein können, beginnt McLaren das Jahr erneut mit Fragezeichen. Bereits am ersten Tag kam Fernando Alonso nicht in die Gänge, insgesamt absolvierte der Spanier lediglich sechs Runden. Probleme bereitet offenbar der Einbau des neuen Renault-Getriebes, immer wieder mussten Alonso und Teamkollege Stoffel Vandoorne für Reparaturarbeiten in die Garage. Teamchef Eric Boullier, der auch einen sehr beliebten Formel 1 Job hat, will die Lage nicht überbewerten und spricht von einem defekten Teil, das bis zu den nächsten Tests kein Hindernis mehr darstellen sollte. Hoffnung machen auch die ansprechenden Zeiten, am letzten Tag kam Vandoorne hinter Hamilton auf Platz zwei.

Erneute Kritik an Halo

Großes Thema war erneut der neue Cockpitschutz Halo. Obwohl das Einsteigen in das Cockpit durch das System offensichtlich deutlich umständlicher ist, äußerten sich die meisten Piloten überraschend positiv. Sebastian Vettel etwa meinte, Halo stelle „keine Sichtbehinderung“ dar und Force India-Fahrer Estban Ocon glaubt, dass er „es bald nicht mehr bemerken“ werde. Weniger gut kam der Cockpitschutz bei Kevin Magnussen an. Der Haas-Pilot stößt sich neben der fragwürdigen Optik auch daran, dass Halo ihn beim Fahren, besonders bei bergauf und -ab-Passagen, sehr wohl störe. Das letzte Wort scheint in dieser Causa noch nicht gesprochen.

Formel 1 präsentiert Livestream

Die Formel 1 wird ab 2018 einen eigenen F1 Livestream anbieten. Bereits in Melbourne soll das Angebot für die Fans verfügbar sein. Dadurch geht die Königsklasse des Motorsports auch im Trend von Netflix, Spotify und Co.

Verschiedene Abo-Angebote

Wie Digitalchef Frank Arthofer bekanntgab, wird zumindest die Desktop-Variante bereits in Australien zum Einsatz kommen. Die Apps für Smartphones, Tablets oder Smart-TVs sollen in der „Frühphase der Saison“ folgen. Mit einem eigenen Streaming-Angebot geht die Königsklasse ganz neue Wege. Fans sollen dabei zwischen zwei Modellen entscheiden können. Die Premium-Variante „F1 TV Pro“ wird alle Sessions des Rennwochenendes live ausstrahlen. Bei der Übertragung kann zwischen 24 unterschiedlichen Kanälen gewählt werden, neben den normalen Bildern der Weltregie werden auch Onboard-Bilder aller 20 Boliden abrufbar sein, dazu der Zeiten-Monitor und zwei weitere, noch nicht definierte Kanäle. Auch hier kann man dann verfolgen wie man Formel 1 Fahrer wird, da auch Dokumentationen geplant sind.

Wer sich dieses ausführliche Paket nicht leisten will, hat die Alternative „F1 TV Access“. Dort können die Rennen in der Wiederholung angesehen werden, außerdem beinhaltetet dieses Abo zusätzliche Dienste wie etwa das Audio-Livestreaming des Boxenfunks. Auch zu den Preisen gibt es bereits Angaben, „F1 TV Pro“ soll zwischen sechs und zehn Euro pro Monat kosten. Die günstigere „Access“-Variante wird für bereits zwei Euro monatlich zu haben sein. „F1 TV“ wird nicht nur ein üppiges Live-Angebot bieten, sondern Komplett-Wiederholungen und Highlights von einzelnen Rennen aus der Zeit bis 1981 anbieten. Der deutsche Kommentar wird von der RTL-Übertragung übernommen, um den englischen Originalkommentar wird sich Sky kümmern.

Zuschauerschwund im TV?

Das neue, hauseigene Livestreaming will laut Arthofer besonders zwei Zielgruppen ansprechen. Zum einen Fans in den Regionen, in denen es bisher keine PayTV-Angebote gibt, zum anderen besonders leidenschaftliche Zuseher, die ihr Interesse damit noch intensiver verfolgen können. Ein möglicher Konflikt mit den bestehenden TV-Partnern ist für Arthofer kein Thema. Die Planung von „F1 TV“ sei gemeinsam erfolgt, die Gefahr, dass durch den eigenen Livestream der ein oder andere Fernsehsender Zuschauerzahlen einbüßen könnte, bestehe nicht.