Archiv für den Monat: Juni 2018

Red Bull wechselt zu Honda

Nach langen Spekulation hat Red Bull Racing vor dem Großen Preis von Frankreich die Motorenfrage für 2019 geklärt. Nach elf gemeinsamen Jahren gehen des ehemalige Weltmeisterteam und der französische Hersteller Renault getrennte Wege, ab der kommenden Saison setzen die Bullen auf Honda.

Ende einer Erfolgs-Ära

Überraschend kommt die Trennung nicht. Nachdem Renault bei der Entwicklung der Motoren in der Hybrid-Ära bislang nicht mit Mercedes und Ferrari mithalten konnte, liebäugelte Red Bull bereits sein Jahren mit einer Alternative. Besonders Motorsportberator Helmut Marko ließ kaum eine Gelegenheit aus, die mangelnde Leistung der Renault-Antriebe zu kritisieren und die Franzosen öffentlich an den Pranger zu stellen. Die zerrüttete, aber höchst erfolgreiche Ehe endet nun also mit Ende des Jahres. Gemeinsam erlangte man vier WM-Titel, von 2010 bis 2013 dominierte man mit Sebastian Vettel die Königsklasse. Renault bleibt damit der Fokus auf das eigene Werksteam sowie der einzig verbliebene Kunde McLaren.

Bereits seit dieser Saison setzt Red Bull-Schwesternteam Toro Rosso auf die Aggregate aus Japan. Die offenbar zufriedenstellende Entwicklung führte nun zu einer durchaus riskanten Entscheidung: seit der F1-Rückkehr 2015 war Honda mehr eine Lachnummer als ein erfolgreicher Motorenlieferant, die Partnerschaft mit McLaren scheierte krachend. Red Bull nimmt diese Fragezeichen aber in Kauf, da sich Renault offenbar auch heuer nicht entscheidend verbessert hat. Nach wie vor haben die Bullen wohl das beste Chassis in der Formel 1, die mangelnde Power auf den Geraden lässt den österreichischen Rennstall aber besonders im Qualifying hinter Ferrari und Mercedes zurückfallen.

Bleibt Ricciardo?

Während die Motorenfrage nun also geklärt ist, steht hinter der Fahrerpaarung noch ein Fragezeichen. Max Verstappen ist gesetzt, Red Bull will den Holländer zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten machen. Ob Daniel Ricciardo, der seinen Teamkollegen in der bisherigen Saison in den Schatten stellt und bereits zweimal gewinnen konnte, bleibt, ist indes noch ungewiss. Die Partnerschaft mit Honda könnte den Australier aber zu einer Vertragsverlängerung bewegen.

Mehr Stadtkurse in der Formel 1?

Bereits in der Frühphase der F1 Saison 2018 werden die Weichen für die Zukunft gelegt, voraussichtlich wird der Rennkalender um den ein oder anderen Grand Prix ergänzt werden.
Liberty Media-Boss Chase Carey will einen ausgewogenen Mix zwischen traditionsreichen Rennstrecken und neuen Standorten.

Zweites Rennen in den USA?

Der US-Amerikaner gilt auch als Fan von Stadtkursen, bereits 2019 könnte ein weiterer dazu kommen. Wie vor einigen Wochen öffentlich wurde, befindet sich Liberty Media in intensiven Verhandlungen mit der Stadt Miami, um womöglich bereits nächstes Jahr, aber spätestens 2020, einen Grand Prix in der Millionen-Metropole zu veranstalten. Auch Bilder einer möglichen Streckenführung wurden bereits veröffentlicht, auffällig sind vor allem zwei sehr lange Geraden, die den Hafen mit dem Stadtkern verbinden und über das Wasser führen. Ebenfalls Chancen ausrechnen darf sich Kopenhagen. Streckenplaner Hermann Tilke, der die meisten modernen Kurse in der Königsklasse designed hat und auch für den Stadtkurs in Baku verantwortlich war, besichtigte die dänische Hauptstadt bereits, um mögliche Streckenführungen zu planen.

Traditionsreiche Standorte in Europa und Amerika sollen nach wie vor Bestandteil des Kalenders sein. Rennen wie Monza, Interlagos oder Silverstone, die zuletzt immer wieder finanzielle Probleme hatten, will Carey unbedingt im Kalender halten. Zusätzlich dürfen sich auch exotische Länder Hoffnungen machen, künftig Formel-1-Rennen auszutragen. Vietnam zeigte bereits mehrmals großes Interesse, auch ein Rennen in Afrika steht zur Debatte. Ein möglicher Austragungsort wäre das südafrikanische Kyalami, wo die Königsklasse bereits in den 70er- und 80er-Jahren gastierte. Gespräche gab es auch bereits mi Vertretern aus Argentinien, um ein Comeback in Buenos Aires zu realisieren.

Mehr als 21 Rennen?

Trotz der Pläne Libertys, den Rennkalender mit neuen Veranstaltungen zu versehen, dürfte dieser Prozess eher langsam vorangehen. Wie Carey zuletzt betonte, ist eine Aufnahme von maximal ein bis zwei Rennen pro Saison möglich. Zusätzlich ist auch die Anzahl der möglichen Grand Prix beschränkt – bereits die 21 Rennen der Saison 2018 sorgen bei den Teams für stöhnen. Topstars wie Fernando Alonso oder Lewis Hamilton haben sich bereits gegen mehr Rennen pro Saison ausgesprochen. Mehr zu den nächsten Rennen findet ihr bei unserem Liveticker zur Formel 1. Weiter geht es mit dem Großen Preis vo Frankreich, der am 24. Juni 2018 ausgetragen wird.

Hamilton-Vertrag nur Formsache?

Seit Monaten ziehen sich mittlerweile die Verhandlungen zwischen Lewis Hamilton und seinem Mercedes-Rennstall um eine Vertragsverlängerung. Obwohl beide Parteien nicht müde werden zu betonen, dass es sich bei der Unterschrift um eine reine Formsache handle, liegen die Gespräche offenbar nun erstmal auf Eis.

Baldiges Karriereende?

Der Ball liegt derzeit wohl beim Weltmeister, der aber angeblich mit den von Mercedes vorgelegten Bedingungen (noch) nicht zufrieden ist. Streitthemen sind demnach das Gehalt sowie die Laufzeit des Vertrags. Zuletzt war es bei den Silberpfeilen üblich, Ein-Jahres-Kontrakte abzuschließen, den 33-jährigen Briten will man nun aber offenbar längerfristig binden. Hamilton scheint darauf wenig Lust zu haben, wie auch Ex-Formel-1-Star David Coulthard vermutet. Der Schotte glaubt, dass beim viermaligen Champion nach der Saison 2020 Schluss sein könnte. „Lewis wird sich die Regeln für 2021 ansehen und dann entscheiden, ob der das machen möchte“, äußerte sich „DC“ hinsichtlich der anstehenden Reglementänderungen. Dem dann 35-jährigen Hamilton könnte womöglich die Motivation für einen Neuanfang in Silber fehlen, weshalb ein Rücktritt nicht ausgeschlossen ist.

Sollte die Verlängerung bei Mercedes tatsächlich scheitern, könnte auch ein Wechsel zu Ferrari für Hamilton zum Thema werden. Der 64-fache GP-Sieger betonte in der Vergangenheit häufig, wie sehr ihn ein Engagement in Rot reizen würde. 2019 wird bei der Scuderia wohl das Cockpit von Kimi Räikkönen frei, Hamilton könnte den Finnen ersetzen. Verhindern könnte diese Konstellation allerdings Starpilot Sebastian Vettel, der angeblich ein Vetorecht besitzt und über einen Teamkollegen Hamilton wohl not-amused wäre. Für die Sportwetten der Formel 1 wäre dies ein interessanter Schritt, wenn die beiden schärfsten Konkurrenten im selben Auto sitzen würden.

Mercedes-Abschied unwahrscheinlich

Am Wahrscheinlichsten scheint trotz dem Hin- und Her aber ein Verbleib bei den Silberpfeilen. Hamilton wird seit 1998 von Mercedes gefördert, auf McLaren holte er 2008 seine erste WM-Krone. Seit seinem Wechsel zum Werksteam 2013 folgten drei weitere Titel, auch in der aktuellen Saison möchte Hamilton natürlich Formel 1 Weltmeister 2018 werden. Dazu gilt das Verhältnis zu den Mercedes-Bossen Toto Wolff und Niki Lauda als ausgezeichnet.

Lorenzo wechselt zu Honda

In der MotoGP kommt es zu einem Transferhammer: Ducati-Pilot Jorge Lorenzo verlässt die Italiener mit Saisonende und wird Teamkollege von Marc Marquez bei Honda. Damit dürfen sich die Fans 2019 auf ein hochbrisantes Duell zwischen den spanischen Mehrfach-Weltmeistern freuen. Der Wechsel erfreut auch alle Fans von Wetten auf Moto GP Rennen, die Quoten für nächste Saison werden noch mehr Spannung mit sich bringen.

Spanisches „Dreamteam“

Zuletzt war oftmals mit einer Rückkehr Lorenzos zum Yamaha-Werksteam spekuliert worden, wo der 31-jährige bereits von 2008 bis 2016 fuhr und insgesamt drei Weltmeisterschaften gewann. Da Routinier Valentino Rossi aber bei den Japanern bleiben dürfte und nicht gerade als Freund Lorenzos gilt, schließt sich der Mallorquiner nun Repsol-Honda an. Dort kommt es zum Kampf der Titanen: der viermalige und amtierende Champion Marquez gegen den dreimaligen Lorenzo. Zwar gelten die beiden Spanier als gute Freunde, ein enges Stallduell könnte aber für viel Zündstoff sorgen. Das Abenteuer Ducati beendet Lorenzo damit nach nur zwei Saisonen, die von vielen Enttäuschungen geprägt waren. Zwar konnte er zuletzt in Mugello erstmals für die Roten gewinnen, an seiner Entscheidung änderte dies aber nichts mehr. Der Nachfolger des 65-fachen GP-Sieger steht bereits fest, der Italiener Danilo Petrucci wird von Pramac ins Werksteam befördert und damit Teamkollege seines Landsmanns Andrea Dovizioso.

Was macht Pedrosa?

Bei Repsol-Honda endet währenddessen eine Ära: seit 2006 war Dani Pedrosa bei den Japanern und konnte neben 31 Siegen drei Vizeweltmeisterschaften verbuchen. Geprägt war seine Zeit bei Honda aber auch von vielen Verletzungen, von denen er sich nicht immer zu hundert Prozent erholen konnte. Besonders seit 2013 Marquez zum Team stieß, schwanken die Leistungen des Katalanen, weshalb sein langjähriger Arbeitgeber nun einen Schlussstrich zieht. Wie es mit dem 32-jährigen weitergeht, ist noch offen. Ein Karriereende dürfte ebenso im Raum stehen wie ein Engagement in der Superbike-WM. Auch ein Verbleib in der Königsklasse scheint möglich, viele attraktive Optionen gibt es aber wohl nicht. Gerüchten zufolge ist Suzuki an einer Verpflichtung Pedrosas interessiert.

Wolff nach Kanada-Pleite sauer

Katerstimmung bei Mercedes nach dem Großen Preis von Kanada. Obwohl man sich mit den Plätzen zwei und fünf im Vorderfeld klassierte, war Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen unzufrieden und forderte für den Grand Prix von Frankreich 2018 in zwei Wochen Besserung.

Ferrari zu schnell?

„Ich habe das Gefühl, dass wir aufwachen müssen“, fand der Österreicher nach der unerwarteten Niederlage gegen Ferrari klare Worte. „Auf einer Strecke, auf der wir richtig zuschlagen hätten müssen, haben wir nur Schadensbegrenzung betrieben“, ärgerte sich Wolff weiter. Tatsächlich galten die Silberpfeile auf der Powerstrecke in Montreal im Vorfeld als großer Favorit, zuletzt gab es durch Lewis Hamilton drei Siege in Serie auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Doch der W09 präsentiert sich nach wie vor als „Diva“, bereits in China und Aserbaidschan hatte man unerwartete Probleme. Auch die einstige Qualifying-Stärke scheint endgültig dahin, Ferrari-Pilot Sebastian Vettel schnappte den Silbernen bereits zum vierten Mal die Pole-Position weg.

Während sich Valtteri Bottas im Zeittraining nur knapp geschlagen geben musste und mit Rang zwei im Rennen wohl das Maximum herausholte, enttäuschte Weltmeister Lewis Hamilton auf ganzer Linie. Der sechsfache Montreal-Sieger hatte im Qualifying Probleme in der Haarnadel-Kurve, verpatzte seine beiden Versuche in Q3 und wurde nur Vierter. Im Rennen hatte er mit Kühlungsproblemen zu kämpfen, durch Rang fünf ist die WM-Führung futsch – ein Zähler trennt den Briten vom neuen Leader Vettel.

Neuer Motor in Le Castellet

Hoffnung macht Mercedes das Motorenupdate in Frankreich. Während Ferrari, Renault und Honda bereits in Kanada verbesserte Antriebe einsetzten, kam es bei den Silberpfeilen zu Problemen bei der Qualitätskontrolle, weshalb die Agreggate nicht plangemäß geliefert werden konnte. Im Lager der Weltmeister verspricht man sich vom Upgrade, das nun in zwei Wochen in Le Castellet definitiv zum Einsatz kommen soll, viel. Besonders im Qualifying soll der Rückstand auf Ferrari minimiert werden, um im Titelrennen nicht endgültig ins Hintertreffen zu geraten. Bei den Formel 1 Weltmeister Quoten hat sich auch einiges getan, die Weltmeisterschaft ist aktuell sehr spannend.