Archiv für den Tag: 28. November 2019

Vandoorne rechnet mit Königsklasse ab

Ex-McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne scheint seine Zeit in der Formel 1 nicht zu vermissen. Der Belgier, der 2016 bis 2018 insgesamt 42 Rennen für den britischen Rennstall bestritt, äußerte sich in einem Interview mit dem ‚Sport/Voetbalmagazine‘ nicht besonders positiv über seine Zeit in der Königsklasse des Motorsports.

Alonso bevorzugt?

Der 27-jährige, akutell in der Formel E aktiv, lässt vor allem an den politischen Spielchen in der höchsten Motorsportkategorie kein gutes Haar. Es handle sich bei der Formel 1 um eine „Fake-Welt“, in der „alle nur ihre eigenen Interessen verfolgen“. Ganz anders sei hingegen die Sachlage in verschiedenen anderen Rennserien. „In der Forme E, Le Mans oder WEC geht es momentan um pures Racing. Du kommst her, um Renne zu fahren – nicht um Politik zu machen“, so das Fazit des Belgiers. Besonders sauer stößt Vandoorne in der Rückansicht die Tatsache auf, dass sich bei McLaren alles um den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso drehte. „Ich hatte nie Probleme mit ihm“, beteuert der Ex-Langstreckenpilot zwar, gibt aber an, dass sein Teamkollege „immer alles bekam, was er wollte“. „Zwei oder drei Leute im Team haben immer dafür gesorgt, dass alles so lief, was Fernando wollte“, so der Belgier weiter.

So habe der Spanier viel mehr Unterstützung im Team genossen und auch das bessere Material bekommen – ein Grund, warum Vandoorne meist das Nachsehen hatte. „McLaren hat mich nie gebeten, hinter ihm ins Ziel zu kommen, aber im Rennen wollten sie, dass ich ihn überholen lassen. Das haben sie fast immer gemacht“, zieht der 42-fache GP-Teilnehmer eine ernüchternde Bilanz. In zwei gemeinsamen Jahren an der Seite von Alonso konnte Vandoorne kaum einen Stich machen, in der WM-Wertung musste er sich zweimal geschlagen geben. Insgesamt eroberte der spanische Doppelchampion 67 Punkte, während sein Teamkollege auf 25 Zähler kam. Im Vorjahr setzte es im Qualifying-Duell eine bittere 0:21-Schlappe für Vandoorne.

Albon bleibt bei Red Bull

Red Bull Racing hat die Fahrerpaarung für die Saison 2020 bekanntgegeben. Neben Max Verstappen wird auch im kommenden Jahr Alexander Albon an den Start gehen. Der thailändische F1 Fahrer hatte das Cockpit bei den Bullen beim Großen Preis von Belgien übernommen und mit einer guten Performance die Verantwortlichen offenbar überzeugt.

Starke Vorstellung seit Spa

Albon hatte seine Formel-1-Karriere beim Großen Preis von Australien für Toro Rosso begonnen. Nachdem Red Bull-Pilot Pierre Gasly nicht überzeugen konnte, erhielt der 23-jährige nach der Sommerpause die Chance, sich neben Max Verstappen zu behaupten. Obwohl er im Qualifying noch nicht auf Augenhöhe mit dem Niederländer agiert, bestach Albon in den Rennen mit seiner Konstanz und beendete jeden Grand Prix unter den ersten sechs. Während Gasly in den ersten zwölf Rennen lediglich 63 Punkte einfahren konnte, hält sein Nachfolger nach sieben Versuchen bereits bei 68 Zählern. Für Gasly bleibt damit das Cockpit bei Toro Rosso, an seiner Seite wird Daniil Kvyat bleiben. Das italienische Red Bull B-Team wird im kommenden Jahr als Formel 1 Team AlphaTauri an den Start gehen, benannt nach der hauseigenen Modemarke des Mateschitz-Konzerns.

Lafiti Williams-Favorit

Bis auf den zweiten Platz bei Williams neben George Russell sind somit alle Cockpits für die Saison 2020 vergeben. Mercedes setzt weiterhin auf das Erfolgsduo Lewis Hamilton/Valtteri Bottas, bei Ferrari könnte es im zweiten Jahr zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc heiß hergehen. Auch McLaren hält nach einer starken Saison an der Paarung Carlos Sainz/Lando Norris fest. Auch bei Racing Point gibt es keine Veränderungen, Sergio Perez und Lance Stroll gehen in ihr zweites gemeinsames Jahr. Trotz enttäuschender Ergebnisse setzt Haas auch weiterhin auf Kevin Magnussen und Romain Grosjean. Für Aufsehen sorgte Renault mit der Entscheidung, Nico Hülkenberg durch Esteban Ocon als Teamkollegen von Daniel Ricciardo zu ersetzen. Bei Williams deutet vieles darauf hin, dass der Kanadier Nicholas Lafiti, derzeit Testfahrer, einen Stammplatz erhält.