Das Kundenchassis steht vor dem Comeback

Immer mehr Formel 1 Teams klagen über die immense finanzielle Belastung, welche die Königsklasse mit sich bringt. Private Teams könnten überhaupt kein wettbewerbsfähiges Chassis mehr bauen, argumentieren sie. Die finanzielle Übermacht von Ferrari, Mercedes und Red Bull sei zu groß. Caterham musste, wie man sich erinnert, deshalb noch in der Saison 2014 aufgeben. Interessanterweise hätte alles ganz anders kommen können. Und dieser andere Weg scheint durchaus ein Modell für die Zukunft zu sein. Bernie Ecclestone hat sich beispielsweise bereits dafür ausgesprochen.

Mercedes bot Caterham Chassis an

Fast jeder Formel 1 Fan weiß, was Kundenmotoren sind: Die Hersteller bieten anderen Teams die Motoren gegen ein jährliches Nutzungsentgelt an. Williams fährt beispielsweise mit Kundenmotoren von Mercedes. Was jedoch oft in Vergessenheit geraten ist: Es gibt keine ausdrückliche Regel, die verbietet, auch Chassis anzubieten. Mercedes hatte genau dies mit Caterham getan: Das Team hätte 2015 mit einem Chassis der Silberpfeile fahren können. Dafür hätte es, so berichtet Ecclestone, nur zehn bis 20 Millionen Euro gebraucht. Caterham wäre aus dem Stand wettbewerbsfähig gewesen.

Wikimedia, Pedro Leiria (CC BY-SA 2.0)

Der Insolvenzverwalter lehnte ab, weil er die Königsklasse für eine „Meisterschaft der Konstrukteure“ gehalten habe, berichtet Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Auch Sauber und Force India hätten sich aus diesem Grund gegen die Kundenchassis gestellt, schildert Wolff weiter, dem man das Kopfschütteln dabei ansieht. Es erscheint allerdings nur eine Frage der Zeit, bis ein Team, möglicherweise eine neue Mannschaft, eine solche Offerte wahrnimmt.

Die Saison 2015 neigt sich dem Ende. Wirf einen Blick auf den vorletzten Grand Prix, den Großen Preis von Brasilien 2015

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