Norris-Megavertrag ein Fehler?

Lando Norris hat sich in den vergangenen beiden Jahren zu einer der heißesten Aktien der Königsklasse entwickelt. Der McLaren-Pilot stellt Daniel Ricciardo deutlich in den Schatten und ist in der Formel 1 Saison 2022 der klar schnellere Pilot. Viele sehen in ihm einen zukünftigen Weltmeister. War der langfristige Vertrag bei McLaren für den 22-jährigen daher ein Fehler?

Rückkehr an die Spitze schwerer als gedacht?

lando norris auto

Alberto-g-rovi, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons

Norris und sein Team haben sich die aktuelle Saison anders vorgestellt. Statt mit dem neuen Reglement die Spitze anzugreifen, hat McLaren einen Schritt zurück gemacht. Derzeit liegt man nur auf Rang fünf in der Konstrukteurs-WM. Zum Vergleich: vor zwei Jahren hatte man noch den dritten Endrang belegt. Der aktuelle Bolide gilt als sehr schwer zu fahrendes Auto. Norris kann das phasenweise kompensieren und fuhr in Imola immerhin aufs Podium. Damit steht er im Vergleich zum Teamkollegen Ricciardo deutlich besser da. Trotzdem machte der Brite zuletzt öffentlich seinem Unmut immer wieder Luft. Aktuell scheint es nur schwer vorstellbar, dass McLaren in absehbarer Zeit die Lücke zu den Topteams schließen kann.

Das mögliche Problem für Norris: er hat in Woking bis einschließlich 2026 Vertrag. Ab dann kommt ein neues Motorenreglement, das dem siebenfachen Teamweltmeister eine neue Chance geben könnte. Aber auch hier scheint McLaren schon wieder im Hintertreffen zu sein. Die Aussichten auf werksseitige Unterstützung eines Herstellers sind gering. Denkbar, dass sich Norris früher oder später nach Alternativen umsehen wird.

Kein Platz bei den Topteams

David Merrett from Daventry, England, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Realistischerweise kommen für den WM-Kampf in den kommenden Jahren nur drei Teams infrage: Red Bull, Ferrari und Mercedes. Bei den Bullen sitzt Weltmeister Max Verstappen fest im Sattel. Ob man mit Norris einen zweiten möglichen Titelkandidaten holen will und damit den internen Frieden riskiert, ist fraglich. Auch bei Mercedes kennt man diese Problematik und wird neben Zukunftshoffnung George Russell wohl keinen Piloten wie den McLaren-Star holen. Ferrari hat mit Charles Leclerc ebenfalls den Mann für die nächsten Jahre festgelegt. Auf Norris könnten somit einige schwierige Jahre zukommen. Die Formel 1 Wettquoten für den kommenden Grand Prix in Austin sehen übrigens erneut Verstappen in der Favoritenrolle.

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