Die Regeländerungen der F1 Saison 2014

In der Formel 1 Saison 2014 kommt es nicht nur im Fahrerlager zu einigen Änderungen. Der Formel 1 steht durch die vollzogenen Änderungen im Reglement vor ihrer größten Revolution. Durch die massiven Neuerungen im Regelwerk sahen sich die Konstrukteure gezwungen ihre Formel 1 Boliden von Grund auf zu erneuern. Die eintönige Saison 2013 soll damit der Vergangenheit angehören und die Karten wurden neu gemischt.

Die Formel 1 Regeländerungen 2016 siehst du hier

Hier bekommt ihr einen Überblick über die Änderungen im Reglement 2014:

Technische Änderungen der Formel 1 Saison 2014:

Motoren:

Formel Eins McLaren MP4-29

Abb.1: Der neue McLaren MP4-29

Die größte Veränderung im Vergleich zum Vorjahr kommt auf die Entwickler im Motorenbereich zu. Die seit 2006 im Einsatz befindlichen 2,4 Liter V8 Motoren sind Geschichte und werden durch 1,6 Liter V6 Motoren mit Turbo-Aufladung ersetzt. Zudem wird der Zylinderbankwinkel auf 90° festgesetzt. Neu sind auch die Vorgaben für die Zuverlässigkeit der Motoren. So besitzt jeder Pilot lediglich fünf Antriebsstränge, die ihm für die gesamte Saison 2014 zur Verfügung stehen. Wird ein Bauteil zu viel verwendet, wird man 5 bis 10 Plätze nach Hinten versetzt, ersetzt man die gesamte Einheit, bekommt man 20 Plätze Strafe.

Hybrid:

Der Hybridanteil wird in der Saison 2014 deutlich an Bedeutung gewinnen. Das bisher bekannte KERS-System wird durch ein Energy Recovery System ersetzt. Bisher durfte das KERS-System für 6,67 Sekunden pro Runde eingesetzt werden, 2014 stehen den Fahrern 33.3 Sekunden für die Benutzung des neuen ERS-System zur Verfügung. Außerdem wird die Leistung deutlich gesteigert, die Energiemenge des Elektromotors wird verzehnfacht. Die Piloten verfügen ab der kommenden Saison zudem nicht mehr über einen Boost-Knopf am Lenkrad, der Energieüberschuss des ERS-Systems wird künftig über das Gaspedal gesteuert.

Reifen:

In der Saison 2014 erhalten die Fahrer für die erste halbe Stunde des ersten freien Trainings einen zusätzlichen Satz Reifen. Reifenausstatter bleibt weiterhin Pirelli, dass einen Vertrag bis inklusive 2016 mit allen Formel 1 Teams abgeschlossen hat. Außerdem werden die Reifen auf der Hinterachse um 2 cm breiter sein.

Aerodynamik:

Bei der Aerodynamik kommt es gleich zu mehreren Änderungen. So darf die Spitze der Fahrzeugschnauze, statt bisher 550 mm, nur noch 185 mm über dem Boden sein. 2014 müssen die Ingenieure der Formel 1 Teams außerdem ohne dem sogenannten Beamwing am Heckflügel auskommen und die Breite des Frontflügels wird von 180 cm auf 165 cm verringert. Auch die Höhe des Monocoques wird herabgesetzt. So bleibt die maximale Höhe unverändert, der Übergang bei der Fahrzeugnase darf jedoch die 525 mm Marke nicht überschreiten.

Spritverbrauch:

Durch die Änderung von 2,4 auf 1,6 Liter Motoren werden die Boliden weniger Sprit als bisher verbrauchen. Den Formel 1 Piloten stehen künftig 30 % weniger Treibstoff zur Verfügung, insgesamt dürfen die Wagen 100 Kilogramm Treibstoff pro Rennen verbrauchen.

Auspuff:

In der Formel 1 Saison 2014 ist nur noch ein Abgasrohr vorgesehen, das nicht mehr wie bisher direkt auf den Heckdiffusor bläst, sondern so positioniert ist, dass es Abtrieb erzeugt.

Mindestgewicht:

Das Mindestgewicht der Autos inklusive ihrer Fahrer wird auf 690 Kilogramm erhört. Das entspricht einer Steigerung von 48 Kilogramm oder anders ausgedrückt 5%. Da die Motoren allerdings um ein deutliches Stück schwerer sein werden, sind die schwersten Fahrer im Feld gezwungen abzunehmen um dem Reglement zu entsprechen. Diese Änderung sorgte bereits für massive Kritik an der FIA.

Sicherheit:

In der neuen Saison kommt ein von der FIA und Red Bull entwickeltes Standart-Konstrukt für seitliche Einschläge, dass alle Teams einbauen müssen zum Einsatz. Bisher war jedes Team selbst für die Konstruktur verantwortlich. Die Teams ersparen sich die Crashtests und somit auch Kosten für die Entwicklung.

Getriebe:

Nicht nur die neuen Motoren, auch die Getriebe müssen von den Mechanikern der Formel 1 neu gestaltet werden. Wurde bisher stets mit 7 Gängen ins Rennen gegangen wird künftig mit eine 8 Gang-Getriebe gefahren. Auch das Drehzahllimit wurde herabgesetzt. Statt bisher 18.000 Umdrehungen pro Minute sind lediglich 15.000/min erlaubt.

Die technischen Änderungen der Formel 1 Saison 2014

Im folgenden Video erhälst du die technischen Änderungen der F1 Saison noch einmal übersichtlich dargestellt.

Sportliche Regeländerungen der Formel 1 Saison 2014

Testfahrten

2014 sind Testfahrten während der Saison wieder begrenzt erlaubt. Eine Woche nach jedem vierten Rennen in Europa gibt es zwei Testtage für die Teams. Im Gegenzug werden die Young Drivers Days sowie PR-Testfahrten abgeschafft.

Boxengasse

Neue Limits in Boxengasse der Formel 1

Abb2: Neue Limits in den Boxengassen

Die Maximalgeschwindigkeit in der Boxengasse wird auf allen F1 Strecken mit 80 km/h festgesetzt, einzige Außnahmen sind Monaco, Melbourne sowie Singapur wo das Limit 60 km/h beträgt.Im Zuge der Sicherheit müssen zudem künftig alle Mitglieder der Boxencrew einen Helm tragen.

Strafen

In der Saison 2014 wird ein Punktesystem eingeführt. Für jedes Fehlverhalten auf der Strecke werden die Fahrer mit Punkten verwarnt, die nach einem Jahr wieder gelöscht werden. Je nach schwere des Vergehens werden ein bis drei Punkte vergeben. Erreicht ein Fahrer 12 Punkte verliert dieser Zähler in der Weltmeisterschaftswertung und wird außerdem für ein Rennen gesperrt.

Wird ein Fahrer in der Startaufstellung zurückgesetzt, es jedoch weniger Startplätze hinter ihm geben als die Strafe beträgt, so findet die Rückreihung um die restlichen Startränge beim nächsten Rennen statt.

Eine Revolution gibt es auch bei der Punktevergabe der Formel 1 Saison 2014. So erhält jeder Fahrer der beim letzten Saisonrennen in die Punkteränge fährt, doppelt so viele Zähler. Zum ersten Mal wird somit ein einzelnes Rennen anders bewertet als die bisherigen.

Startnummern

Die Vergabe der Startnummern erfolgt nicht mehr nach der Platzierung in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Einzig der Weltmeister wird wie gehabt mit der Startnummer 1 ins Rennen gehen. Alle anderen Fahrer dürfen eine Nummer zwischen 2-99 frei wählen, die sie über ihre gesamte Formel 1 Karriere behalten. Die Startnummer muss außerdem nicht nur am Fahrzeug sondern auch am Helm des Fahrers klar erkennbar sein.

Weitere Informationen zur Formel 1

Abb1: Wikimedia, Leo Hidalgo (CC by 2.0) 
Abb2: Wikimedia, Michael Elleray (CC by 2.0)