Formel 1 Fahrer Jules Bianchi

Im Jahr 2013 gab der in Nizza geborene Jules Bianchi sein Debüt in der Formel 1 für das Marussia F1 Team. Ohne eine einzige Top-Zehn-Platzierung und folglich mit null Punkten beendete er seine erste Saison auf dem 19. Rang der Fahrerwertung. Allerdings war er der beste Fahrer unter all denjenigen, die ebenfalls keine Punkte erzielen konnten. Obwohl Marussia in der Formel 1 eines der finanzschwächsten Teams ist und darunter auch die Konkurrenzfähigkeit der Autos leidet, gelang es Bianchi in der aktuellen Saison beim Monaco GP mit dem neunten Platz die ersten beiden Weltmeisterschaftspunkte seit Bestehen des Teams einzufahren. Am 5. Oktober 2014 verunglückte der 25-Jährige beim Großen Preis von Japan in Suzuka schwer. Am 17. Juli 2015 erlag Bianchi nach über neun Monaten im künstlichen Tiefschlaf seinen schweren Verletzungen. Er war der 33 Rennfahrer der sein Leben bei einem Unfall in einem Formel 1 Wagen verlor. Ihm zu Ehren wird die Nummer 17 in der Formel 1 künftig nicht mehr vergeben.

Keyfacts über Jules Bianchi:

  • Nationalität: Französisch
  • Geburtsdatum: 03.08.1989 (in Nizza)
  • Team: Marussia
  • Startnummer: 17 (wird nicht mehr vergeben)
  • Weltmeistertitel: 0
  • Rennsiege: 0
  • Pole Positions: 0

Jules Bianchi: Den Rennsport im Blut

Jules Bianchi

Wikimedia, Henry Mineur (CC BY-SA 3.0)

Mit drei Jahren drehte Bianchi seine ersten Runden im Familienkart. Kein Wunder, denn mit seinem Großvater Mauro, der dreifacher GT-Weltmeister war, und mit seinem Großonkel Lucien, der die 24 Stunden von Le Mans gewann, hatte er gleich zwei Vorbilder in der eigenen Familie. Somit war die Laufbahn des heute 25-Jährigen Franzosen schon früh vorbestimmt. Um seinen Traum von der Formel 1 wahr werden zu lassen, arbeitete er sich kontinuierlich vom Kartsport über die Formel Renault bis in die Formel-3-Euroserie und die GP2-Serie hoch. Nachdem er 2010 in die Nachwuchsakademie der Scuderia Ferrari aufgenommen wurde, konzentrierte sich Bianchi in den folgenden Jahren verstärkt auf seine Formel 1 Karriere und war sowohl Testfahrer bei Ferrari als auch Ersatzfahrer bei Force India. 2013 hatte der junge Franzose schließlich sein Ziel erreicht und heuerte zur Saison 2013 als Stammfahrer bei Marussia an, deren Cockpit er auch in der aktuellen Saison bekleidet.

Wirf einen Blick auf die schlimmsten Unfälle der Formel 1 Geschichte

Der tragische Unfall beim Japan GP in Suzuka

Im 15. Rennen der Formel 1 Saison 2014 kam Bianchi auf regennasser Fahrbahn am Anfang der Dunlop-Kurve von der Strecke ab und raste unter ein Abschleppfahrzeug, das den eine Runde zuvor an gleicher Stelle von der Strecke abgekommenen Wagen von Adrian Sutil bergen sollte. Bianchi wurde mit schweren Kopfverletzungen an der Strecke notfallmedizinisch versorgt und anschließend mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, in dem er am Kopf operiert werden musste. Das Rennen wurde nach dem schweren Unfall abgebrochen. Im Anschluss entbrannte eine heftige Diskussion, wer die Schuld an diesem Unglück trägt. Hätte das Safety Car schon nach dem Unfall von Sutil auf die Strecke gemusst oder hätte das Rennen unter diesen äußerlichen Bedingungen bereits früher abgebrochen werden müssen? Oder haben sogar die Verantwortlichen bei Marussia ihren Piloten dazu angehalten, das Tempo trotz des widrigen Wetters zu erhöhen? Fakt ist, dass die Formel 1 ein gefährlicher Sport ist und dass, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, immer ein gewisses Restrisiko bleibt. Derzeit liegt der 25-Jährige noch immer im künstlichen Koma auf der Intensivstation. Sein Zustand ist weiterhin kritisch, aber stabil. Wie schwer die Kopfverletzungen tatsächlich sind und ob der junge Rennfahrer bleibende Hirnschäden davontragen wird, ist momentan nicht bekannt.

Die Aussichten für Bianchi in der Formel 1 Saison 2014

Mit zwei Punkten liegt Bianchi auf dem 16. Platz in der Fahrerwertung und damit vor seinem britischen Teamkollegen Max Chilton, der auf Rang 21 steht. Obwohl der Bolide von Marussia qualitativ mit den meisten anderen Rennställen nicht mithalten kann, konnte der Franzose vor seinem Unfall immer wieder sein Können aufblitzen lassen und holte beim Großen Preis von Monaco sogar einen überraschenden neunten Platz und somit die einzigen zwei WM-Punkte in der Geschichte von Marussia.