Archiv für den Monat: März 2022

Ferrari-Triumph in Bahrain

Die Formel 1 sieht rot! Der Saisonauftakt in der Wüste von Bahrain wird zum totalen Triumph für Ferrari. Charles Leclerc und Carlos Sainz sorgen für einen Doppelsieg der Scuderia. Nach mehr als zwei Jahren ohne Sieg meldete sich die Scuderia im ersten Rennen der neuen Ära damit eindrucksvoll zurück. Ein Debakel erlitt hingegen Red Bull Racing um Weltmeister Max Verstappen.

Leclerc dominiert nach Belieben

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Gil Zetbase, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Bereits im Qualifying deutete sich der Machtwechsel in der Königklasse An. Leclerc sicherte sich die Pole-Position, Teamkollege Carlos Sainz stellte seinen Boliden auf Startplatz drei. Dazwischen schob sich Weltmeister Max Verstappen. Der Red Bull-Pilot war auch im Rennen der einzige, der Leclerc fordern konnte. Rundenlang lieferten sich die beiden ein Duell um die Führung, es kam zu einigen spektakulären Manövern. Wenige Runden vor Schluss aber der Schock für den Niederländer: ein Problem mit der Benzinpumpe sorgte für das vorzeitige Aus. Das Debakel machte dann Teamkollege Sergio Perez perfekt, der auf Platz drei liegend in der letzten Runde mit dem gleichen Defekt ebenfalls aufgeben musste. Red Bull erlebte somit nach den starken Testfahrten einen Auftakt zum Vergessen. Die Scuderia hingegen jubelte erstmals seit 2010 über einen Doppelsieg zum Saisonstart. Damals hatte Fernando Alonso vor Felipe Massa gesiegt.

Zu den Gewinnern von Bahrain zählt auch Haas. Im Vorjahr noch ohne Punkte, holte Rückkehrer Kevin Magnussen sensationell den fünften Platz. Auch Valtteri Bottas überzeugte im ersten Rennen als Alfa Romeo-Pilot mit Rang sechs. Für doppelten Grund zum Jubel sorgte Debütant Zhou Guanyu im Lager der Schweizer. Mit einem Zähler sorgte der Chinese für ein mehr als gelungenes Debüt.

Mercedes mit Schadensbegrenzung

Lewis Hamilton Daumen Hoch

Wikimedia, Richard Paquet (CC BY-SA 2.0)

Unter die Kategorie Schadensbegrenzung fällt der Auftakt ins neue Formel 1 Jahr für Mercedes. Die Probleme der Tests setzten sich fort, sowohl im Quali- als auch Renntrim war man nur dritte Kraft. Aufgrund des Red Bull-Dramas erbten Lewis Hamilton und George Russell aber immerhin die Plätze drei und vier. Die großen Verlierer des ersten Rennens sind McLaren und Aston Martin. Beide Teams wollten heuer um Siege und Podestplätze mitreden – nach dem ersten Formel 1 Rennen 2022 ist man davon allerdings meilenweit entfernt.

McLaren stapelt vor Testfinale tief

Langsam aber sicher wird es für die Formel 1 Teams ernst. In Bahrain stehen die finalen Testfahrten an, ehe es am 19. März beim Qualifying in der Wüste erstmals um die Wurst geht. Bei vielen Fans und Experten steht McLaren auf der Favoritenliste weit oben. Die orangen Boliden machten bisher einen starken Eindruck. In Woking setzt man aber auf Understatement.

Außenseiterrolle trotz starkem Test

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David Merrett from Daventry, England, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Besonders am ersten Testtag in Barcelona machte McLaren auf sich aufmerksam. Lando Norris führte die Zeitentabelle an. Zudem merkten viele Beobachter an der Strecke die hervorragende Balance des neuen MCL36 an. Besonders in schnellen Kurven hinterließ kein Auto einen dermaßen starken Eindruck. Beim siebenfachen Konstrukteursweltmeister will man von einer möglichen Favoritenrolle allerdings nicht wissen. So stapelte Norris schon in Barcelona trotz Bestzeit tief. In seiner Hackordnung seien Mercedes und Ferrari vorneweg und auch Red Bull sei höher als McLaren einzuschätzen. In Woking geht man davon aus, dass die Konkurrenz noch längst nicht alles gezeigt hat. Bis zum ersten Formel 1 Rennen 2022 haben zudem alle Teams noch einige Updates angekündigt.

Mercedes und Red Bull wieder vorne?

Lewis Hamilton Daumen Hoch

Wikimedia, Richard Paquet (CC BY-SA 2.0)

Die Topteams der letzten Saison haben sich bislang eher zurückgehalten. Erst am finalen Barcelona-Tag packte Mercedes den Hammer aus und fuhr eine Doppelbestzeit. Nach anfänglichen Problemen scheint der W13 wieder ein Volltreffer zu sein. Auch Red Bull hielt sich zurück und nahm nicht an der Zeitenjagd teil. Weltmeister Max Verstappen zeigte sich aber ebenfalls zufrieden – ein Zeichen dafür, dass die Richtung bei den Bullen stimmt. Einen ganz starken Eindruck macht bislang Ferrari. Charles Leclerc und Carlos Sainz konnten ihren neuen Boliden scheinbar mühelos am Limit bewegen und waren an allen drei Testtagen schnell. Bahrain war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für Ferrari und könnte weiter Aufschluss über die tatsächliche Form der roten Renner geben. Auch in der Gunst der Formel 1 Buchmacher steigt Ferrari angesichts der bisherigen Test-Vorstellung stetig.

Mazepin-Aus bei Haas

Die russische Invasion in der Ukraine schlägt auch im Sport weiter hohe Wellen. Nachdem die FIA beschlossen hatte, russische Piloten nur unter neutraler Flagge starten zu lassen, geht Haas nun einen Schritt weiter. Der US-amerikanische Rennstall trennt sich von Nikita Mazepin. Für den Russen ist das Abenteuer Formel 1 damit nach nur einer Saison wieder beendet. Ein Nachfolger für den beliebtesten Formel 1 Job des Stammfahrers steht noch nicht fest.

Verzicht auf russische Millionen

mick schumacher auto

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/FIA_F1_Austria_2021_Nr._47_Schumacher.jpg

Mit dem Rauswurf von Mazepin reagiert Haas auf die immer lauter werdende Kritik. Während sich andere russische Sportlerinnen und Sportler öffentlich gegen den Krieg ausgeprochen haben, schwieg der 22-jährige. Besonders brisant: Vater Dimitri und sein Sohn stehen in einem sehr engen Verhältnis mit Vladimir Putin. Auch die Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor Uralkali ist beendet. Das Unternehmen von Mazepin junior war seit dem Vorjahr Geldgeber des Teams und prominent auf Front- und Heckflügel vertreten. Bereits beim letzten Testtag in Barcelona hatte man auf die russischen Farben auf den Boliden verzichtet. Auf Instagram äußerte Mazepin Unverständnis für die Entscheidung, Haas bekam aber von vielen Fans und Experten zuspruch. Während sich der sportliche Verlust wohl in Grenzen hält, könnten auf die  US-Rennstall finanzielle Probleme zukommen. Teambesitzer Gene Haas gab aber bereits bekannt, dass die heurige Saison für sein Team nicht in Gefahr ist.

Mehrere Kandidaten für Nachfolge

Kevin Magnussen vom McLaren F1 TeamHeiß wird die Nachfolge von Mazepin diskutiert. Klar ist bereits, dass den Test in Bahrain Pietro Fittipaldi fahren wird. Der Brasilianer bestritt bereits zwei Formel 1 Rennen für Haas. Ein Fixcockpit für den Enkel von Ex-Weltmeister Emerson gilt aber als unwahrscheinlich. Teamchef Guenther Steiner soll eine erfahrenere Lösung bevorzugen. Zu den Topkandidaten zählen demnach Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg. Der Däne war von 2017 bis 2020 bereits Teil des Teams und bräuchte wahrscheinlich keine lange Eingewöhnungszeit. Für Hülkenberg spricht ebenfalls die Routine von zehn Formel Eins Jahren. Entscheidet man sich für eine jüngere Lösung, wäre Antonio Giovinazzi ein heißer Kandidat. Der Italiener bekam heuer bei Alfa Romeo kein Cockpit mehr, würde aber ins Anforderungsprofil von Haas passen. Die Formel 1 Buchmacher sehen Haas ohnehin in der klaren Außenseiterrolle.

Rätsel vor Bahrain-Test

Mit den zweiten Tests in Bahrain von 10. bis 12. März wird es für die Teams endgültig ernst. Nur eine Woche später findet an gleicher Stelle das erste Rennen 2022 statt. Vor dem Kräftemessen in der Wüste plagen die Teams aber einige Sorgen. Besonders das in Barcelona aufgetretene „Porpoising“ bereitet aktuell dem gesamten Fahrerlager Kopfzerbrechen.

Autos „schwimmen“ auf den Geraden

Bahrain Formel 1 Rennstrecke

Abb.1: Wikimedia, Derek Morrison (CC BY 2.0)

Beim „Porpoising“ handelt es sich um ein Phänomen, dass auf den Geraden bei hoher Geschwindigkeit auftritt. Da der Abtrieb der Autos mit den neuen Regeln hauptsächlich durch den Unterboden generiert wird, tritt dies heuer stark in Erscheinung. Der Luftstrom reißt ab, weshalb das Auto zu „schwimmen“ beginnt und sich Auf und Ab bewegt. Im Vorfeld war durch den Ground Effect der neuen Boliden schon damit gerechnet worden. In Barcelona trat Porpoising aber deutlich extremer als erwartet auf. Neben dem Verlust von Rundenzeit haben einige Fahrer auch Sicherheitsbedenken. Besonders George Russell zeigte sich wenig angetan, da nicht nur die Sicht eingeschränkt wird, sondern der Pilot ordentlich durchgeschüttelt wird. Ferrari-Star Charles Leclerc sprach sogar von Übelkeit. Fest steht, dass auf die schlauen Köpfe der Königsklasse bis zum Saisonstart noch viel Arbeit zukommt.

Die Probleme des Schwimmens nehmen auch vor Red Bull nicht halt. Das Weltmeisterteam hat zudem noch andere Baustellen. Derzeit untersteuert der neue RB18 in schnellen Kurven noch zu sehr. Während Titelträger Max Verstappen dies eher umfahren kann, hat Sergio Perez damit Probleme. Im Lager der Bullen herrscht aber Zuversicht, bis zum ersten Rennen alles aussortiert zu haben.

Neuer Mega-Vertrag für Verstappen?

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Morio, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Während sein Auto noch nicht in Topform ist, darf sich Max Verstappen wohl über andere Neuigkeiten freuen. Der Niederländer soll bei seinem derzeitigen Arbeitgeber einen neue Mega-Kontrakt unterschreiben. Das Arbeitspapier soll über „einige Jahre“ gehen und dem 24-jährigen unglaubliche 50 Millionen pro Jahr bescheren. Damit würde Verstappen zum Bestverdiener in der Königsklasse aufsteigen. Lewis Hamilton erhält bei Mercedes „nur“ 40 Millionen pro Saison. Für die Formel 1 Buchmacher ist übrigens klar, dass sich die beiden Superstars auch heuer den Titel ausmachen werden.