Archiv für den Monat: Dezember 2019

McLaren-Angriff 2021?

Zu den Gewinnern der Saison 2019 zählt in jedem Fall McLaren. Der britische Traditionsrennstall konnte sich nach einigen schwierigen Jahren heuer zurückmelden und sich als erster Verfolger der drei Topteams etablieren. Besonders im Hinblick auf die Reglementänderungen 2021 will die Truppe aus Woking wieder ganz an die Spitze.

Großer Schritt nach vorne

Die Erwartungshaltung war im Vorfeld der Saison eher gering, immerhin gab es den Abgang von Teamleader Fernando Alonso zu verkraften. Doch der siebenfache Konstrukteursweltmeister konnte eine überraschend starke Performance an den Tag legen und am Ende mit deutlichem Abstand auf Renault Platz vier in der Teamwertung holen. Auch in der Fahrerweltmeisterschaft gelang ein Prestigeerfolg, Carlos Sainz konnte mit dem sechsten Gesamtrang als erster Pilot seit Valtteri Bottas 2015 die Domäne der drei Topteams brechen. Überhaupt war der Spanier eine der positiven Überraschungen des Jahres. Nach einer schwierigen Saison bei Renault galt McLaren als seine letzte Chance, zu zeigen, dass er in einem großen Team bestehen kann. Dies gelang ihm ebenso eindrucksvoll wie Teamkollege Lando Norris, der in seinem ersten Formel-1-Jahr besonders im Qualifying brillierte und seinen erfahrenen Stallnachbarn sogar bezwingen konnte.

Auch in der Führungsetage gab es in Woking Veränderungen, die sich bezahlt gemacht haben. Neo-Teamchef Andreas Seidl, der zuvor höchst erfolgreich das Porsche-Langstreckenprogramm leitete, dürfte sich als der richtige Mann erweisen, um McLaren wieder zurück zu altem Glanz zu führen. Auch mit der Verpflichtung von James Key als neuem Technikchef ist CEO Zak Brown ein Coup gelungen, der sich spätestens 2021 auszahlen soll. Dann will man das neue Reglement voll ausnutzen und wieder um den WM-Titel mitfahren. Mit dem Wechsel von Renault zu den konkurrenzfähigeren Mercedes-Motoren scheint in dieser Hinsicht ein weiterer wichtiger Schritt gelungen zu sein. Auch finanziell dürfte der Rennstall auf einem guten Weg sein, ab 2020 soll ein neuer Hauptsponsor die papayafarbenen Boliden zieren.

Im Hinblick auf die Formel 1 Wetten für 2021 werden die Regeländerungen sehr interessant, da wieder mehr Teams ein Rennen bzw. die WM gewinnen werden können.

Alonso-Comeback 2021?

Ende 2018 endete die große Formel-1-Karriere von Fernando Alonso. Seitdem wurde es um den Spanier ruhig, bei der FIA-Preisverleihung der Motorsport-Saison 2019 in Paris bekundete der 38-jährige aber Interesse an einer Rückkehr in die Königsklasse. Das neue Reglement 2021 scheint den spanischen Doppelweltmeister zu reizen.

Neue Regeln als Anreiz

Alonso, der in der französischen Hauptstadt gemeinsam mit seinen Teamkollegen Kazuki Nakajima und Sebastien Buemi für den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans ausgezeichnet wurde, äußerte sich über seine Zukunft. Und die sieht er ab 2021 entweder in der Langstrecken-WM oder der Formel 1. „2020 ist eine Rückkehr noch kein Thema, da sich die Regeln nicht verändern“, stellte Alonso klar, der das aktuelle Reglement in der Königsklasse als Hauptgrund für seinen Ausstieg Ende 2018 nannte. Da für 2021 weitreichende Veränderungen geplant sind, hat auch der Asturier wieder Lunte gerochen. „Die neuen Regeln sind interessant und natürlich beschäftige ich mich mit der Formel 1“, gab sich der 32-fache GP-Sieger kryptisch. Sollte es mit dem Comeback nicht klappen, wäre auch die WEC eine erneute Möglichkeit, dort werden im selben Jahr die Hypercars eingeführt.

Sollte Alonso tatsächlich mit einer zweiten F1-Karriere liebäugeln, stellt sich die Frage, bei welchem Team der dann 40-jährige unterkommen könnte. Aktuell ist er noch als Botschafter bei McLaren unter Vertrag, die Briten erlebten unter der Fahrerpaarung Carlos Sainz/Lando Norris heuer aber einen Aufschwung und dürften in Zukunft wohl mit den Beiden planen. Während Engagements bei Red Bull und Mercedes sehr unwahrscheinlich sind, könnte sich bei Ferrari eine Tür öffnen, falls Sebastian Vettels Vertrag nicht verlängert wird. Ob die Scuderia den streitbaren Spanier allerdings zurückwill, ist fraglich. Eine weitere Möglichkeit wäre Renault, mit den Franzosen gewann Alonso seine beiden WM-Titel. In Enstone würde man den bis dato letzten GP-Sieger für den Traditionsrennstall wohl mit offenen Armen zurücknehmen.

Insgesamt bestritt Alonso bislang 317 Formel-1-Rennen und kam dabei auf zwei WM-Titel, 32 Siege und 22 Pole-Positions, womit er zu den erfolgreichsten Piloten seiner Generation zählt.

Updates zu Fernando Alonso und der neuen Saison findet ihr wie immer bei unseren Formel 1 News.

Mercedes denkt bereits an 2020

Die Formel-1-Saison 2019 endete für Mercedes standesgemäß: Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton beendete das Jahr mit einem überlegenen Sieg, während sich Valtteri Bottas von Startplatz 20 im Rennen auf Rang vier nach vorne kämpfte. Das Visier ist bei den Silberpfeilen aber bereits voll in Richtung nächste Saison eingestellt.

Wird Siegesserie fortgesetzt?

Trotz des sechsten Doppeltitels, womit der Rekord von Ferrari gebrochen wurde, denkt man in Stuttgart nicht daran, einen Gang zurückzufahren. Ganz im Gegenteil, die Saison 2020 ist die letzte mit dem aktuellen Reglement, das von Mercedes so beispiellos dominiert wurde. Teamchef Toto Wolff brennt bereits auf einen erneuten Versuch, beide WM-Titel ein weiteres Mal zu verteidigen. „Ich freue mich schon darauf, wieder im Büro zu sein“, so der Österreicher, der zuvor aber einen kurzen Urlaub geplant hat. Besonders reizvoll ist für die Stuttgarter die Möglichkeit, erneut Geschichte zu schreiben und mit Lewis Hamilton dessen siebte WM-Krone einzufahren, womit der britische Ausnahmekönner mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen wurde. Auch heuer gelang es Mercedes wieder, in diversen Bestmarken nach oben zu klettern. So sind die Silberpfeile seit dieser Saison der Rennstall mit den zweitmeisten doppelt besetzten ersten Startreihen, mit dem achten Fahrertitel zog man in dieser Wertung an Williams vorbei, nur Ferrari (15) und McLaren (12) waren hier noch erfolgreicher.

Überhaupt haben die Silberpfeile in der seit 2014 andauernden Hybrid-Ära eine Erfolgsserie hingelegt, die in der Formel-1-Geschichte ihres gleichen sucht. Von 121 seither ausgetragenen Rennen gewann man unglaubliche 89, allein 62 Mal war Hamilton erfolgreich. Noch beeindruckender ist die Pole-Statistik, 94 Mal setzten Mercedes-Fahrer die Bestzeit, auch hier war der amtierende Weltmeister mit 57 ersten Startplätzen das Nonplusultra. Ein Ende der Erfolgsära ist nicht in Sicht. Wolff warnt aber vor der Konkurrenz. „Ferrari hatte heuer Probleme, die nicht auf der Rennstrecke stattfanden. Dort waren sie meistens sehr stark und Red Bull hatte mit Honda gegen Ende einen ordentlichen Aufschwung“, rechnet der Wiener mit einem Dreikampf um den Titel im kommenden Jahr.