Rund sechs Wochen nach seinem schweren Sturz im Rahmen eines Skiunfalls in Frankreich liegt Rekordweltmeister Michael Schumacher noch immer im künstlichen Koma. Man mag dies kaum glauben, aber derzeit ist das eine gute Nachricht, denn kürzlich machte eine sehr hässliche Meldung die Runde: Via Twitter wurde verbreitet, dass Schumacher inzwischen seinen schweren Verletzungen erlegen und verstorben sei. Die Klinik in Grenoble dementierte anschließend offiziell, dass der 7-fache Champion gestorben sei. Bei weiteren Recherchen der Journalisten von Eurosport stellte sich heraus, dass es ohnehin keine seriöse Quelle für die Behauptungen gab, die auch unterstellten, deutsche Journalisten würden dutzendfach zur Klinik eilen. Irgendwer hatte sich einen bösen und ausgesprochen geschmacklosen Scherz erlaubt. Die Mechanismen des Internets, die dazu neigen, sich zu verselbstständigen, taten ihr Übriges.
Schumacher soll aufwachen
Tatsächlich gibt es sogar positive Nachrichten. Die Ärzte haben den Aufwachprozess eingeleitet. Dies geht allerdings nicht derart schnell wie man es von Operationen gewohnt ist: Wenn ein Patient derart lange im künstlichen Koma lag, wie es bei Schumacher der Fall ist, wird das Narkosemittel nach und nach reduziert. Der Aufwachprozess dauert in der Folge Wochen. Schumachers Managerin Sabine Kehm erklärte diesbezüglich nur, dass der ganze Vorgang noch „sehr lange dauern“ wird.
Wie geht es Schumacher?
Die Antwort auf die eine bange Frage, die sich alle stellen, wird entsprechend noch lange auf sich warten lassen: Wir geht es Schumacher? Der Sturz und der folgende Aufprall auf dem Felsen fügten dem Schädel des Rennfahrers schwere Schäden zu: Es ist im schlimmsten Fall möglich, dass Schumacher nicht mehr sprechen kann und gelähmt ist. Im besten Fall kann es allerdings auch sein, dass er (nach einer langen Reha) die volle Kontrolle über seinen Körper wieder zurückerhält.
Schumacher reagiert noch nicht auf äußere Reize
Bedauerlicherweise hatten die Todesgerüchte einen realistischen Kern, durch den sie wahr zu sein schienen. Schumacher reagiert auch zwei Wochen nach der Reduzierung des Narkosemittels nach wie vor nicht auf äußere Reize. Die Ärzte hatten zumindest gehofft, dass er auf Berührungen reagieren würde. Die Befürchtungen, dass er gelähmt sein könne, hätten auf diese Weise frühzeitig zerstreut sein können. Doch noch ist es nicht so weit. Die Ärzte wollen dies aber nicht zugleich als schlechte Nachricht verstanden wissen. Noch gebe es im Gegenzug auch keinen Anlass zu der Befürchtung, dass das Schlimmste eintreten werde.
Bild: Wikimedia, Morio (CC BY-SA 3.0)