Archiv für den Monat: September 2017

Sainz heuert bei Renault an

Was die Spatzen schon länger von den Dächern pfiffen scheint nun endgültig unter Dach und Fach: Carlos Sainz verlässt die Scuderia Toro Rosso und wechselt zum Renault-Werksteam. Bereits ab dem Großen Preis von Malaysia soll er Spanier den erfolglosen Jolyon Palmer ablösen und neuer Teamkollege von Nico Hülkenberg werden. Für die Formel 1 Wettanbieter wird dies natürlich auch Änderungen bringen.

Carlos Sainz Jr. - Toro Rosso Formel 1 Pilot

Wikimedia, Willtron (CC BY-SA 3.0)

Sainz liebäugelte bereits seit längerem mit einem Wechsel, ein Renault-Engagement scheiterte vor einem Jahr nur am Red Bull-Veto. Nun aber haben sich die Bullen entschieden, Sainz trotz Vertrag ziehen zu lassen. Der 23-jährige war mit seiner Rolle im Bullen-Universum zuletzt unzufrieden, da er ein Aufstieg zu Red Bull Racing derzeit nicht möglich ist. Sainz fährt seit 2015 in der Königsklasse und gilt als eines der größten Talente im Paddock. Bei den Formel 1 Weltmeister Wetten hat Sainz dennoch (noch) keine Rolle spielen können.

Honda wird Toro Rosso-Partner

Der Sainz-Deal beinhaltet noch mehrere Facetten: Durch die Freigabe des Spaniers trennt sich Toro Rosso nach nur einer Saison von Motorenlieferant Renault und heuert bei Honda an. Hintergrund dieser Entscheidung ist der Plan von Red Bull Racing, nach einem Probelauf 2018 bei Toro Rosso 2019 selbst auf Honda-Triebwerke zu setzen. Die Österreicher trauen den Japanern offenbar zu, die Motorenprobleme in kurzer Zeit zu lösen und langfristig eine bessere Wahl als Renault zu sein.

Dieses Vertrauen in Honda hat McLaren hingegen nicht mehr. Der Rennstall aus Woking ist mit den mangelnden Fortschritten Hondas unzufrieden und dürfte nach drei gemeinsamen Jahren die Reißleine ziehen. Da Renault mit Toro Rosso einen Kunden verliert und somit nach aktuellem Stand neben dem Werksteam nur Red Bull ausrüstet, ist der Weg für McLaren als weiterem Renault-Kunden frei. Eine Partnerschaft, die McLaren bereits seit längerer Zeit bevorzugt hatte, bisher aber am Veto von Red Bull scheiterte.

Zweikampf um Sainz-Nachfolge

Wer die Nachfolge von Sainz bei Toro Rosso antreten wird, steht noch nicht fest. Red Bull bevorzugt den Franzosen Pierre Gasly, Honda plant aber angeblich mit dem eigenen Junior Nobuharu Matsuhita, welchen man unbedingt beim Rennstall aus Faenza unterbringen will.

Mercedes verlängert mit Bottas

Kurz vor dem Grand Prix-Wochenende in Singapur hat Mercedes eine wichtige Personalie geklärt: Valtteri Bottas behält sein Cockpit und unterzeichnet einen Einjahresvertrag. Die Weiterverpflichtung des Finnen ist keine Überraschung, bereits in den vergangenen Wochen sprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nur von einer „Formsache“. Nun herrscht also endgültig Gewissheit über die sportliche Zukunft seines Formel 1 Jobs.

Valtteri Bottas Williams

Wikimedia, Morio (CC BY-SA 4.0)

Starker Rosberg-Ersatz

Bottas war nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg im Dezember 2016 im Winter von Williams losgeeist worden um an der Seite von Lewis Hamilton für Mercedes an den Start zu gehen. Die Vorbereitungszeit war ungewöhnlich kurz, weshalb viele Experten bezweifelten, dass Bottas dem Kaliber Hamilton gewachsen ist. Der Finne ließ sich davon nicht verunsichern und steigerte sich im Laufe der Saison kontinuierlich, sodass sogar sein Name manchmal die Antwort auf die Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2017? gegeben wurde. Besonders an Wochenenden, an denen Mercedes nicht das schnellste Auto hatte, zeigte Bottas auf und konnte Hamilton Paroli bieten.

Beim dritten Rennen in Bahrain gelang ihm die erste Pole-Position seiner Karriere, zwei Wochen später in Russland klappte es auch mit dem Premierensieg. Diesen Erfolg wiederholte er beim Großen Preis von Österreich, dazu stand er weitere neun Male am Podium, so oft wie in seinen gesamten vier Jahren bei Williams zuvor. Auch im Kampf um den WM-Titel spricht Bottas noch ein Wörtchen mit, als Dritter liegt er derzeit 41 Punkte hinter Leader Hamilton. Nicht verwunderlich also, dass die Mercedes-Bosse Wolff und Niki Lauda mit Bottas‘ Performance sehr zufrieden sind. Neben seinen Leistungen auf der Strecke gilt auch seine Persönlichkeit als wichtiger Faktor, da er durch seine ruhige Art ein perfektes Pendant zum launischen Hamilton darstellt.

Debüt bei Williams

Bottas fährt seit 2013 in der Königsklasse und ging bis 2017 für Williams an den Start. Nach einer schwierigen Auftaktsaison gelang ihm 2014 der Durchbruch, indem er Platz vier ein der Fahrerwertung belegen konnte. Toto Wolff gilt seit langem als größter Förderer des ruhigen Finnen und war bis zu dessen Mercedes-Engagement auch sein Manager.

Quoten zum Grand Prix von Singapur 2017

Nachdem Lewis Hamilton den Grand Prix von Belgien und den Grand Prix von Italien für sich entscheiden konnte, steht der Brite nun an der Spitze der WM-Wertung. Drei Punkte Vorsprung hat der Mercedes-Pilot vor seinem schärfsten Rivalen Sebastian Vettel. Nun geht es beim Grand Prix von Singapur in die nächste Runde. Sollte Vettel im Ferrari noch an Hamilton vorbeiziehen wollen, wäre nun natürlich ein guter Zeitpunkt.

Bet365 Quoten GP von Singapur 2017

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Vier Mal Vettel, zwei Mal Hamilton

Die beiden aktuell besten Formel 1 Fahrer, nämlich Sebastian Vettel und Lewis Hamilton kennen das Gefühl, wenn man beim GP von Singapur ganz oben steht. 2011, 2012, 2013 und 2015 hat Vettel dort schon gewonnen. Hamilton stand in den Jahren 2009 und 2014 am Ende ganz oben. Bei den Formel 1 Quoten wird in diesem Jahr Vettel etwas favorisiert. So hat etwa der Formel 1 Wettanbieter bet365 die Quote von 2.37 für Vettel und 2.70 für Hamilton ausgegeben. Hinweis: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sind die Quoten wie beschrieben. Bis zum Rennen können sich diese aber noch ändern.

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Fällt die Vorentscheidung?

Valtteri Bottas, der mit 197 Punkten auf dem dritten Platz der Fahrerwertung zu finden ist, hat theoretisch auch noch Chancen auf den WM-Titel. Dazu ist allerdings alles andere als ein Sieg wohl nicht ausreichend. Aber: Der Finne könnte beflügelt sein, da sein Vertrag bei Mercedes um ein weiteres Jahr verlängert wurde. Bottas wird also im Jahr 2018 auch noch im Team von Motorsport-Chef Toto Wolff fahren.

Dieser zeigt sich gegenüber „Motorsport Total“ übrigens erfreut darüber: „Es gab Höhen und Tiefen – mehr Höhen als Tiefen – und einige großartige Highlights wie seine ersten beiden Siege in Russland und Österreich. Alles in allem haben es uns seine Leistungen und seine ansteigende Formkurve wahrlich einfach gemacht, auch 2018 weiter mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Nachdem der GP von Singapur zu Ende gibt es nur noch sechs Rennen zu fahren. Am 1. Oktober 2017 geht es demnach in Sepang (Malaysia) weiter. Daher könnte schon jetzt eine kleine Vorentscheidung im Titelkampf fallen. Übrigens: Wenn du an Formel 1 Weltmeister Wetten interessiert bist, dann schau doch einmal auf unserer Seite vorbei.

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F1: Motorenreglement in der Kritik

Das Qualifying in Monza vergangenen Samstag wurde zum Verwirrspiel. Schuld daran war nicht nur der Regen, sondern auch die Flut an Rückversetzungen, welche die Startaufstellung deutlich beeinflussten. Fernando Alonso beispielsweise bekam gar 35 Strafplätze aufgebrummt, während die im Zeittraining letztplatzierten Sauber-Piloten schlussendlich von den Plätzen elf und zwölf ins Rennen gingen. Insgesamt wurde fast die Hälfte aller Fahrer mit Grid-Strafen versehen, weil Einheiten am Motor oder Getriebe getauscht wurden, beim Formel 1 Qualifying Modus von Monza.

BMW Formel 1 Motor

Wikimedia, Maggot666PL

Horner kritisiert FIA-Pläne

Im nächsten Jahr plant die FIA sogar ein noch schärferes Reglement: statt bisher vier sollen nur noch drei Motoren pro Saison erlaubt sein. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, bereits in der Vergangenheit kein Freund der strengen Vorgaben bezüglich Motoren, äußerte nun erneut Bedenken. Vor einigen Wochen hatte der Brite einen Versuch gestartet, die Strategie-Gruppe der Formel 1 zu überzeugen, auch 2018 am aktuellen Reglement festzuhalten, wurde aber in seinem Vorhaben nicht ausreichend bestärkt und blieb erfolglos. Auswirkungen auf die Formel 1 Quoten können bisher noch nicht ausgemacht werden. Ausgeschlossen ist aber nichts.

Nach der Farce von Monza will Horner einen neuen Anlauf starten, um die Verantwortlichen umzustimmen. Der Brite, der seit 2005 die Geschicke des Mateschitz-Rennstalls leitet, spricht die Verwirrung an, die durch ein unübersichtliches Motorenreglement und den damit verbundenen Rückversetzungen entsteht und auch mögliche Auswirkungen auf den Titelkampf: „Es wäre schade, wenn eine WM durch Grid-Strafen entschieden wird.“ Ursprünglich war das Motorenlimit vorgesehen, um Kosten zu sparen, was nach Ansicht Horners nicht wirklich gelang.

Rückkehr zum V8-Motor?

Der Teamchef der Bullen kritisiert außerdem, dass die Turbomotoren, die seit 2014 eingesetzt werden, der Formel 1 „keinen Mehrwert“ gebracht hätten. Red Bull macht seit Jahren kein Geheimnis daraus, kein Freund der V6-Antriebe zu sein. Horner und der Berater der Bullen, Helmut Marko, lassen keine Gelegenheit aus um über das aktuelle Reglement zu schimpfen. Beide wünschen sich eine Lockerung des Motorenlimits und eine Rückkehr der leistungsstärkeren und lauteren V8-Agreggate.

Mercedes: Zurückhaltung trotz Monza-Erfolgs

Monza ist Mercedes-Land. Zum vierten Mal in Serie gewannen die Silberpfeile den Großen Preis von Italien, davon sogar drei Doppelerfolge. Seit Beginn der Turboära 2014 hat kein anderer Rennstall auch nur eine einzige Führungsrunde im königlichen Park absolviert. Lewis Hamiltons zweiter Sieg in Folge, sein insgesamt vierter in der Lombardei, war also keine Überraschung, auch nicht für die Formel 1 Wettanbieter – die Art und Weise, wie er zustande kam, allerdings schon.

Lewis Hamilton Daumen Hoch

Wikimedia, Richard Paquet (CC BY-SA 2.0)

Schwächelnde Ferraris

Obwohl Mercedes auch vor Beginn des Rennwochenendes die Favoritenrolle innehatte, rechnete man im Fahrerlager von einem Zweikampf mit Ferrari. Dass es dazu nicht kam, lag vor allem am mangelnden Speed im Regen, weshalb die Scuderia ausgerechnet beim Heimspiel das Qualifying in den Sand setzte. Am Rennsonntag, wo perfekte Bedingungen und Sonnenschein herrschten, gelang Sebastian Vettel zwar mit Rang drei Schadensbegrenzung, der Rückstand auf Mercedes war aber auch bei den F1 Wetten klar ersichtlich.

Während Ferrari-Boss Sergio Marchionne tobte und das Wochenende als „Katastrophe“ bezeichnete, gab zwar auch Vettel zu, sich mehr erhofft zu haben, versprühte aber Optimismus für die kommenden Rennen und schreibt den WM-Titel noch lange nicht ab.

Hamilton: WM-Führung nicht wichtig

Deutlich zufriedener bilanzierte man naturgemäß bei den Silberpfeilen, besonders Hamilton lieferte erneut ein Wochenende der Extraklasse ab und liegt erstmals in dieser Saison alleine an der Spitze der Weltmeisterschaft. Ein Umstand, dem weder der Brite noch Teamchef Toto Wolff viel Bedeutung beimessen: „Der aktuelle WM-Stand ist nicht so wichtig. Es ist gut zu wissen, jetzt den Vorteil zu haben, aber der ist winzig klein“. Bei Mercedes nimmt man an, dass Ferrari bereits in Singapur wieder in die Spur finden wird und das WM-Rennen weiterhin eng bleibt. Die Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2017 kann man aber noch nicht beantworten.

Das Momentum hat der deutsche Rennstall aber derzeit auf seiner Seite, vier der letzten fünf Rennen konnte man gewinnen, insgesamt siegte man bereits doppelt so oft wie Rivale Ferrari. Besonders Hamilton, der schon sechs Mal erfolgreich war, strotzt derzeit vor Selbstvertrauen, welches er vor allem seinem Heimsieg in Großbritannien verdankt: „Seit Silverstone verspüre ich ein Extra-Feuer, das mich noch mehr antreibt.“