Arne Steinkellner

Arne Steinkellner

Über den Autor

Die Formel 1 begleitet mich bereits seit meiner Kindheit, in der ich jeden Sonntag nach dem Essen vor dem Fernseher verbringen durfte. Was gibt es schöneres als einen Start bei einem F1-Grand-Prix? Nicht wirklich viel :) Rennen live vor Ort zu verfolgen gehört zu meinen großen Hobbys, vor allem die Grand Prixs in Europa zählen zu meinen Lieblingen. Für alle F1 Fans berichte ich über die Königsklasse des Motorsports in Bezug auf Sportwetten und Quoten.

Aktuelle Artikel

Mercedes-Entscheidung in Sommerpause

WM-Leader Mercedes wird in der vierwöchigen Sommerpause entscheiden, wer in der kommenden Saison im Cockpit neben Weltmeister Lewis Hamilton Platz nehmen wird. Wie Teamchef Toto Wolff am Rande des Großen Preis von Ungarn bekanntgab, fällt die Wahl entweder auf den aktuellen Stammpiloten Valtteri Bottas oder Ersatzfahrer Esteban Ocon. Für die Sportwetten auf die Formel 1 in der Saison 2020 hätte dies natürlich enorme Auswirkungen.

Bottas oder Ocon?

Bereits seit Wochen wird spekuliert, ob die Silberpfeile den Vertrag mit Bottas über die aktuelle Saison hinaus verlängern. Nach einem starken Saisonstart des Finnen schien ein neuer Kontrakt nur Formsache, nach seinem Sieg beim Großen Preis von Aserbaidschan verlor der aktuelle WM-Zweite aber den Faden und könnte seitdem kein Rennen mehr gewinnen. Aus den letzten zwei Grand Prix in Ungarn nahm der 29-jährige mickrige vier Zähler mit, der Rückstand auf Teamkollege Hamilton beträgt bereits 62 Punkte, womit der Titelkampf wohl zugunsten des Briten entschieden ist. Für Bottas spricht allerdings, dass er sich in den vergangenen drei Jahren stets als zuverlässige Nummer zwei präsentierte, mit der Mercedes jeweils die Konstrukteurs-WM gewinnen konnten. Auch sein harmonisches Verhältnis mit Teamleader Hamilton könnte dem Finnen bei der Entscheidung zugute kommen.

Mit Esteban Ocon würde das Weltmeisterteam auf die Jugend setzen. Der Franzose fuhr bereits drei Jahre in der Formel 1 und konnte mit starken Leistungen überzeugen. Aktuell besetzt er bei Mercedes nur die Ersatzbank, da sich für diese Saison kein Cockpit für ihn finden ließ. In Ungarn stellte Wolff klar, dass ein weiteres Sabbatjahr keine Option für den 22-jährigen sei. „Entweder Esteban bekommt unser Cockpit, oder wir entlassen ihn von seinem Vertrag“, so der Österreicher. Für Ocon spricht, neben seinem Talent, vor allem die Tatsache, dass Mercedes langsam aber sicher für die Post-Hamilton-Ära planen muss. Der 34-jährige wird nicht mehr ewig weiterfahren, und ob man bei den Silberpfeilen Bottas die Nummer-1-Rolle zutraut, darf zumindest bezweifelt werden. Red Bull-Pilot Max Verstappen und Routinier Fernando Alonso sind ebenso keine Kandidaten wie Williams-Rookie George Russell.

Mercedes-Debakel in Hockenheim

Für Mercedes endete der Heim-GP in Hockenheim in einem Desaster. Unter schwierigen Bedingungen leisteten sich sowohl Lewis Hamilton, als auch Valtteri Bottas mehrere Schnitzer, am Ende sprangen für den Weltmeister magere zwei Pünktchen heraus, während der Finne nach einem Crash ohne Zähler blieb. In der WM-Wertung holte Max Verstappen ordentlich auf das Mercedes-Duo auf.

Verstappen in Schlagdistanz

Bereits am Donnerstag zeigte sich Teamchef Toto Wolff skeptisch. Anlässlich des 125-jährigen Motorsportjubiläums von Mercedes-Benz wurde die gesamte Mannschaft in Retrouniformen eingekleidet, auch die Boliden traten in Speziallackierung. Angesichts dieses „Boheis“, wie es Wolff ausdrückte, könnten die Silberpfeile „schlechtes Karma“ heraufbeschwören. So kam es dann auch: während im Qualifying mit den Plätzen eins und drei noch alles nach Plan lief, wurde das Rennen zu einem Desaster. Der gesundheitlich angeschlagene Weltmeister Hamilton drehte sich gleich zwei Mal, am Ende des wohl schlechtesten Grand Prix seit Jahren für den Briten stand ein 9. Platz und damit lediglich zwei Zähler. Noch dicker kam es für Valtteri Bottas, der auf Rang vier liegend wenige Runden vor Schluss abflog und die Chance verpasste, wichtige Punkte auf seinen Teamkollegen gutzumachen. Dies gelang im Gegensatz dazu Max Verstappen, der damit zwei der letzten drei Rennen gewinnen konnte und in diesem Zeitraum 24 Punkte auf Hamilton und 29 auf Bottas aufholte. Mit einem Rückstand von 62 Punkten auf den Titelverteidiger ist die Favoritenrolle in der Gesamtwertung zwar immer noch klar verteilt, leistet sich Mercedes in Ungarn aber einen weiteren Ausrutscher, könnte der derzeit blendend disponierte Niederländer noch ein Wörtchen im Titelkampf mitreden.

Bottas-Vertrag in Gefahr

Für Bottas könnte der Crash weitreichende Folgen haben. Ein neuer Vertrag bei den Silberpfeilen könnte dadurch erstmals auf Eis gelegt sein, mit Esteban Ocon und George Russell stehen zwei Eigengewächse in den Startlöchern. Am Hungaroring muss der Finne zurückschlagen, wenn er ein ernsthafter Kandidat für den Serienweltmeister bleiben will.

Hockenheim vor F1-Aus

Die Saison 2019 könnte die vorerst letzte sein, in der die Formel 1 in Deutschland gastiert. Der Hockenheimring steht vor dem Aus, Finanzierungsprobleme und Zuschauermangel dürften ein Weiterbestehen des Grand Prix derzeit unmöglich machen. Einziger Rettungsanker könnte Mercedes sein.

Mexiko wohl in der Pole-Position

Streckenchef Georg Seiler bestätigte im Vorfeld des Großen Preis von Deutschland die schwierige Lage. „Aktuell sieht es nicht danach aus, dass die Formel 1 im nächsten Jahr nach Hockenheim kommt“, so der Deutsche. Nachdem Liberty Media bekanntgab, dass der Rennkalender auch im nächsten Jahr 21 Veranstaltungen umfassen wird, gibt es derzeit mehrere Streichkandidaten. Durch die Wiederaufnahme des Großen Preis der Niederlande in Zandvoort und das Vietnam-Debüt in Hanoi müssen zwei Formel 1 Rennen aus der aktuellen Saison mit nächstem Jahr eingestellt werden.

Neben Hockenheim stehen offenbar Barcelona, Mexiko City und Monza zur Auswahl. Am sichersten hat dabei der Große Preis von Italien seinen Platz, die traditionsreiche und von frenetischen Fans begleitete Veranstaltung aus dem Kalender zu nehmen ist undenkbar. Der letzte verbleibende Platz wird wohl zwischen Deutschland, Spanien und Mexiko entschieden. Die besten Karten soll dabei das Rennen in Nordamerika besitzen, dass sich aufgrund der Zuschauermassen in den vergangenen Jahren zu einem Saisonhighlight entwickelte. Mit Hockenheim und Barcelona würden damit gleich zwei traditionsreiche Orte zumindest vorerst aus der Königsklasse verschwinden.

Traditionsstrecken verschwinden

In Baden-Württemberg hofft man derzeit noch auf eine Last Minute-Rettung durch Mercedes. Der Dauerweltmeister rettete den Grand Prix bereits im Vorjahr mit einer Finanzspritze, ob dies auch für 2020 denkbar wäre ist nicht bekannt. Insgesamt wurden in Hockenheim bislang 36 Formel-1-Rennen abgehalten, am öftesten durfte Lokalmatador Michael Schumacher jubeln, der den Grand Prix viermal für sich entscheiden konnte. Vom aktuellen Fahrerfeld ist Lewis Hamilton der erfolgreichste, er konnte 2008, 2016 und 2018 in Deutschland gewinnen. Für Vierfachweltmeister Sebastian Vettel ist heuer wohl die letzte Chance auf einen Heimsieg.

Comeback-Wunsch bei Alonso?

Nach dem Ende der vergangenen Saison beendete Fernando Alonso nach insgesamt 18 Jahren seine Formel-1-Karriere. Seitdem hat sich der Spanier in diversen Rennserien ausgetobt, heuer gewann er unter anderem zum zweiten Mal die 24 Stunden von Le Mans. Nun soll der zweifache Weltmeister aber wieder Lust bekommen haben, in die Königsklasse zurückzukehren.

Alle Türen zu?

Bei seinem Ex-Team McLaren sind alle Türen zu, das Traditionsteam aus Woking konnte sich heuer signifikant steigern und verlängerte bereits die Verträge mit den bisher überzeugenden Carlos Sainz und Lando Norris. Im Fokus des Asturiers sollen aber ohnehin die Topteams Mercedes, Ferrari und Red Bull stehen. Bei den Silberpfeilen versucht der 32-fache GP-Sieger bereits seit dem Rücktritt von Nico Rosberg Ende 2016 einen Fuß in die Tür zu bekommen, Teamchef Toto Wolff erteilte ihm aber stets eine Absage. Angesichts des explosiven Stallduells zwischen Alonso und Lewis Hamilton bei McLaren-Mercedes 2007 und der verbrannten Erde, die der Spanier bei den Stuttgartern hinterlassen hat, ist dieses Szenario auch in Zukunft äußerst unwahrscheinlich. Mit Weltmeister Hamilton hat man ohnehin den vermutlich stärksten Fahrer der Gegenwart, Valtteri Bottas sichert als verlässliche Nummer zwei den Konstrukteurspokal.

Dieses Wochenende findet der GP von Deutschland statt, bei dem Fernando Alonso besonders erfolgreich war, der Spanier konnte insgesamt fünfmal den Titel holen. Die Formel 1 Wetten zum Grand Prix findet ihr auf unserer Startseite.

Auch bei seinem Ex-Team Ferrari soll Alonso bereits angeklopft haben. Obwohl sowohl Sebastian Vettel, als auch Charles Leclerc einen Vertrag für 2020 besitzen, wurden in letzter Zeit immer wieder Gerüchte laut, dass der Deutsche seinen Helm vorzeitig an den Nagel hängt. Der Wahrheitsgehalt dieser Schlagzeile darf bezweifelt werden, Ferrari-Chef Mattia Binotto betonte zuletzt mehrmals, mit seiner Fahrerpaarung auch in Zukunft zu planen. Eine weitere Option, mit der Alonso liebäugeln soll, ist ein Engagement bei Red Bull Racing. Dort sitzt Pierre Gasly auf dem Schleudersitz, eine Paarung Verstappen/Alonso würde allerdings ordentlich Zündstoff birgen. Die Chance auf einen Vertrag bei den Bullen dürfte sich der streitbare Spanier aber bereits vereitelt haben. Wie Red Bull-Berater Helmut Marko zuletzt klarstellte, ist Alonso für Motorenpartner Honda ein rotes Tuch.

Wachablöse bei Ferrari?

Für Sebastian Vettel will es 2019 einfach nicht nach Wunsch laufen. Der nach zehn Rennen immer noch sieglose Ferrari-Pilot legte in Silverstone eine weitere blasse Performance hin, negativer Höhepunkt war der Crash mit Max Verstappen. Langsam aber sicher droht Teamkollege Charles Leclerc dem Deutschen den Rang abzulaufen. Auch bei den Formel 1 Weltmeister Quoten hat der junge Monegasse seinen älteren Stallkollegen schon überholt.

Leclerc bald Nummer eins?

Vor der Saison, in die Ferrari nach starken Auftritten im Winter als Favorit ging, wurde Vettel von Teamchef Mattia Binotto zur Nummer eins erklärt – im Zweifelsfall solle der vierfache Weltmeister gegenüber Teamkollege Charles Leclerc den Vorzug erhalten. Nachdem sich die Roten am Anfang des Jahres mehrmals einer Stallorder zugunsten des Heppenheimers bedienten und damit Kritik ernteten, gelang es dem 11 Jahre jüngeren Monegassen zuletzt, das Blatt in seine Richtung zu wenden. Dreimal en suite schlug Leclerc seinen Teamkollegen sowohl im Qualifying, als auch im Rennen.

Zu allem Überfluss kollidierte Vettel beim Großbritannien-GP im Zweikampf mit Max Verstappen – ein Anfängerfehler der Sorte, die dem Ferrari-Platzhirsch zuletzt zu oft passiert sind. In den traditionell kritischen italienischen Medien bekommt der einstige „Super Seb“ immer wieder sein Fett weg, Leclerc scheint in der Gunst der Tifosi am Ex-Champion vorbeigezogen zu sein. Auch Sky-Experte Ralf Schumacher beurteilt Vettels Lage kritisch. „Sebastian muss sich Gedanken machen. So ein Fehler wie gegen Verstappen kann, sollte aber nicht passieren. Er muss jetzt aufpassen, dass ihm Leclerc nicht den Rang abläuft“, so der sechsfache GP-Sieger. Sollte der Monegasse seinen Trend bestätigen, könnte sich Ferrari die Entscheidung, Vettel zur Nummer eins zu machen, nochmal überlegen. Öffentlich bekräftigte Teamchef Binotto aber die Rollenverteilung in seinem Team.

Ernüchternde Bilanz

Vettel selbst zeigt sich noch gelassen, spricht aber von einer „schwierigen“ Saison. Angesichts seiner mittlerweile fast ein Jahr andauernder Sieglosigkeit und 100 Punkten Rückstand auf WM-Leader Lewis Hamilton eine glatte Übertreibung – auch im fünften Ferrari-Jahr wird es Vettel seinem Idol Michael Schumacher nicht nachmachen und den Titel auf der „roten Göttin“ holen können.