Das Jahr 2016 war ein Desaster für Sebastian Vettel und Ferrari. Eigentlich wollte der viermalige Weltmeister gemeinsam mit der Scuderia Mercedes angreifen, stattdessen gab es Pleiten, Pech, Pannen und persönliche Ausraster. Red Bull ist an Ferrari vorbeigezogen. Alles kulminierte in Malaysia: Vettel schoss Rosberg ab, schied selbst aus und wurde anschließend von den Stewarts völlig zurecht bestraft. Das ganze Geschehen erinnert fatal an Vettels letzte Red Bull Saison. Für 2017 steht der Strahlemann a.D. am Scheideweg. Vermutlich hat er bereits darüber nachgedacht, Ferrari zu verlassen. Doch alle Top-Cockpits sind langfristig besetzt. Lediglich bei McLaren könnte es eine Option geben – das wäre für Vettel aber wohl ein zu großer Rückschritt.
Kann Vettel sich beim Großen Preis von Japan 2016 für neue Aufgaben empfehlen?
Vettel muss Schumachers Weg gehen
Wenn man so möchte, hat Vettel ab jetzt keine andere Chance als den Weg Michael Schumachers zu gehen. Jener erlebte mit Ferrari auch sehr schwere Jahre – unvergessen ist das blamable Saisonfinale 1997. 1998 und 1999 hatte er es mit einer McLaren-Mercedes Übermacht zu tun. Schumacher reifte an der Herausforderung. Verlor er in den ersten Ferrari-Jahren noch regelmäßig die Nerven, wenn es schlecht lief, entwickelte er sich weiter. Schon 1999 konnte man dies nach seiner Rückkehr nach dem Beinbruch in Silverstone sehen. Schumacher ließ Eddi Irvine in Malaysia vorbeiziehen, um jenem zur Weltmeisterschaft zur verhelfen. Er blieb auch als Nummer 2 ruhig und die neue Geduld zahlte sich in den Folgejahren aus. Schumacher wurde zur Legende.
Vettel, der vielleicht sogar mehr Talent als der Kerpener hat, muss das ebenfalls schaffen. Wie es sonst laufen könnte, kann er in Gestalt von Fernando Alonso besichtigen. Auf Piloten, die bei Ferrari scheitern, wartet praktisch nie die erfolgreiche Karriere an anderer Stelle.
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