Spannende Aussage von Daniel Ricciardo: nicht etwa Vierfachweltmeister Sebastian Vettel, sondern Youngster Max Verstappen bezeichnet der Australier als den „härtesten Teamkollegen“ der Formel 1. Im Gespräch mit dem TV-Sender „Channel 4“ sieht der 28-jährige Verstappen gegenüber Vettel im Vorteil: „Ich will Seb nicht schmälern. Er ist und bleibt ein großartiger Fahrer, aber ich glaube, Max ist der härteste Teamkollege. Hoffentlich sagt er das Gleiche über mich.“ Mit der Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2017? haben die beiden übrigens nichts zu tun.
Harte Bandagen im Stallduell
Diese Annahme stützt Ricciardo nicht nur auf fahrerisches Können und die Schwierigkeit, im direkten Duell zu bestehen. Vielmehr denkt er auch an die harte Gangart, die zwischen dem Niederländer und ihm an den Tag gelegt wird. Beim Großen Preis von Ungarn im August gipfelte dieser Fight sogar in einer Kollision, die Ricciardos Rennen vorzeitig beendete: „Ein Streckenposten hat mich von der Bahn gezerrt, aber mir war nicht danach, angefasst zu werden. Ich wollte darauf warten, bis Max vorbeifährt.“ Schließlich hielt sich der Australier aber zurück und schuf den Disput aus der Welt, da sich Verstappen „wie ein Mann entschuldigt hat.“
Starke Bilanz
Dass Ricciardo Verstappen derart hoch einschätzt ist wenig verwunderlich, genießt der 19-jährige doch den Ruf eines Jahrhunderttalents. Um neben dem schnellen, aber bisweilen auch hitzköpfigen Holländer zu bestehen, muss Ricciardo alles in die Waagschale legen. Im vergangenen Jahr gelang ihm dies, er konnte Verstappen sowohl nach Punkte als auch im Qualifying bezwingen. Heuer hat sich das Blatt zumindest auf eine schnelle Runde gewendet, in der WM-Wertung (einsehbar in unserer Formel 1 App) liegt allerdings erneut Ricciardo voran, der es bei nahezu jedem Rennen geschafft hat, seine Möglichkeiten zu maximieren. Verstappen hingegen musste bereits sieben, großteils unverschuldete, Ausfälle hinnehmen.
Im Duell gegen Vettel sah Ricciardo ähnlich gut aus, die einzige gemeinsame Saison 2014 konnte der Australier in seinem ersten Red Bull-Jahr gegen den Deutschen, damals amtierender Weltmeister, klar für sich entscheiden.