Archiv für den Monat: November 2017

Liberty will Startaufstellung reformieren

Die Startphase gehört zu den Highlights jedes Grand Prix. Innerhalb weniger Sekunden kann bereits über Sieg oder Niederlage entschieden werden, wie etwa bei den heurigen Start-Unfällen in Singapur und Mexiko. Nun planen die Eigentümer von Liberty Media offenbar, der Anfangs-Phase eines Rennens zusätzliche Würze zu verleihen. Nicht bei allen Formel 1 Teams kommt das gut an. Auch über eine Neu-Regelung des DRS Formel 1 wurde bereits laut nachgedacht.

Drei Autos pro Startreihe?

Liberty liebäugelt mit einer Änderung der Startaufstellung. Anstatt wie bisher üblich zwei Autos pro Reihe, sollen in Reihe eins gleich drei Boliden Platz nehmen. Dies soll auch auf alle weiteren ungeraden Startreihen angewandt werden. Die Idee ist keineswegs neu, bereits in der Vergangenheit starteten teilweise bis zu vier Autos nebeneinander. Der dreimalige Weltmeister Jackie Stewart war in dieser Zeit aktiv und hält eine Neuauflage für möglich, sollte Liberty einen ausgereiften Plan vorlegen. Ein Problem ortet er im „Ego“ der Fahrer, da die Pole-Position in seinen Augen für die aktuelle Fahrergeneration einen höheren Stellenwert habe, als es zu seiner Zeit üblich war.

Während sich der Brite als Fan der Idee outet, hat Ex-Formel-1-Pilot und Sky-Experte Marc Surer Bedenken. Gegenüber ‚Sky.de‘ äußerte sich der Schweizer folgendermaßen: „Das ist für mich von der Sicherheit her nicht akzeptabel. Wir haben ja jetzt schon immer das Gedränge in der ersten Kurve, wenn drei nebeneinander fahren kann das eigentlich nur schiefgehen.“ Anders als Stewart lässt er die Argumentation, dass mehrere Autos pro Startreihe bis zu den 70ern übloch war, nicht gelten: „Früher hatte man längere Bremswege, da mag eine solche Regelung funktioniert haben.“

Sicherheitsbedenken bei Surer

Für Surer lässt sich eine mögliche Startreform auch nicht mit dem Sicherheitsgedanken vereinbaren: „Einerseits führen wir den Cockpitschutz Halo ein, andererseits überlegen wir dann wegen solchen Ideen. Das ist absurd, man stelle sich vor, jemand hat einen Defekt am Start.“ Ob die Änderungen tatsächlich durchgeführt werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Weder von Team-, noch von Fahrerseite wurde das Thema bisher besprochen, weshalb 2018 wohl wie bisher gestartet wird.

Hinweis der Redaktion: Wenn du eine Antwort auf die Frage wie wird man Formel 1 Fahrer haben willst, wirst du auf dieser Seite ebenfalls fündig.

Ocon versteht Le Castellet-Kritik nicht

In der Saison 2018 kehrt die Formel 1 nach zehn Jahren Pause nach Frankreich zurück. Schauplatz des Rennens wird aber nicht wie zuletzt 2008 Magny-Cours sein, sondern der Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Die Strecke ist bei Fahrern und Fans nicht unumstritten, Force India-Pilot Esteban Ocon bricht aber eine Lanze für seinen Heim-Grand Prix. Weitere solcher Informationen kannst du übrigens auch gerne auf unserer Formel 1 App lesen.

Variables Streckenlayout

Der 21-jährige versteht die Kritik am Layout der Strecke nicht: „Auf dieser Strecke kann man sehr viel machen. Es ist eine moderne Strecke und man kann die Kurven abändern, mehr oder weniger wie man es haben möchte. Ich selbst bin auch schon dort gefahren“. Das geplante Layout sieht 15 Kurven vor, besonders umstritten ist die Schikane auf der Mistral-Geraden. Die lange Gerade gilt als beste Überholmöglichkeit, wird aber nicht in der vollen Länge von 1,6 Kilometern gefahren. Ein weitere Kritikpunkt sind die riesigen Auslaufzonen rund um die Piste.

Der Circuit Paul Ricard war vor einigen Jahren zu einer reinen Teststrecke umgebaut worden, die vor allem das damalige Toyota-Werksteam sowie Pirelli nutzten. Ocon hält die Auslaufzonen für kein großes Problem, da die Randsteine ohnehin sehr hoch seien und das Auto beim zu aggressiven Überfahren beschädigen könnten. Trotzdem gesteht auch der Lokalmatador ein, dass es Verbesserungspotential gibt: „Ich werde mit den Veranstaltern sprechen, denn es gibt sicher Dinge, die man verbessern kann. Aber ich verstehe nicht, dass Viele behaupten es sei eine schlechte Strecke, nur weil sie sehr modern ist.“ Solltest du dir das Rennen live vor Ort ansehen wollen, dann kannst du dir hier Formel 1 Tickets bestellen.

Erstes Rennen seit 1990

Die Formel 1 gastierte bereits von 1971 bis 1990 mit Unterbrechungen in Le Castellet, ehe das Rennen nach Magny-Cours wechselte. Insgesamt wurden auf dem Circuit Paul Ricard bislang 14 Grand Prix ausgetragen, Rekordsieger ist Alain Prost mit vier Erfolgen. Das Comeback im nächsten Jahr wird am 24. Juni stattfinden und ist nicht der einzige prominente Rückkehrer im Kalender: nach einem Jahr Pause gastiert die Königsklasse wieder in Hockenheim.

Ferrari droht mit F1-Ausstieg

Das Motorenreglement, das die FIA für 2021 beschlossen hat, stößt bei den Teams auf wenig Gegenliebe. Nachdem Mercedes und Renault sich kritisch geäußert hatten, droht Ferrari-Chef Sergio Marchionne nun sogar mit dem Ausstieg des Traditionsrennstalls. Der Italo-Kanadier sieht die DNA des Sports gefährdet und überlegt offenbar, das Engagement der Roten zu beenden, sollte sich die Formel 1 in eine Richtung entwickeln, die ihm missfällt. Hinweis: Diese Aussagen wurden getätigt, als die Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2017? längst beantwortet war.

Sebastian Vettel im Ferrari nimmt enge Kurve

Alberto-g-rovi (CC BY-SA 4.0)

Kritik an Motorenreglement

Konkret kritisiert Marchionne, dass das eigentliche Ziel von Liberty Media, die Formel 1 Besitzer, die Königsklasse günstiger zu machen, durch das geplante Reglement verfehlt werde. Wie auch die Verantwortlichen anderer Motorenhersteller befürchtet das Ferrari-Oberhaupt eine Kostenexplosion durch teures Wettrüsten. Weiters stößt Marchionne sauer auf, dass der Motor weniger relevant wird. Bereits in der Vergangenheit kritisierte man bei der Scuderia häufig den zu hohen Stellenwert der Aerodynamik und die mangelnde Relevanz der Motorleistung, sowie die Beschränkungen bei der Entwicklung des Antriebs. Für Marchionne, der einen der bestbezahlten Formel 1 Jobs hat, aber ist das Triebwerk die „DNA“ der Formel 1, die zukünftigen Regeln lassen sich für ihn damit nicht vereinen.

In der Vergangenheit drohte Ferrari schon mehrere Male mit einem Ausstieg aus der Königsklasse des Motorsports. Meist aber waren diese Aussagen als Druckmittel gedacht, ein tatsächliches Ende des F1-Projekts stand nie zur Debatte. Marchionne macht klar, dass die Lage diesmal anders sei – Ferrari könnte durch das Verlassen der teuren Formel 1 Millionen sparen und sich auf eine günstigere Rennserie konzentrieren.

Veränderungen wegen Ferrari-Veto?

Ein Ausstieg gilt dennoch als unwahrscheinlich, zumal die Scuderia noch einen Trumpf in der Hand hat. Die Mannschaft aus Maranello verfügt über ein Vetorecht, das die Vorstellungen von Liberty Media noch umkrempeln könnte. Aktuell ist weiter die Verwendung von V.6 Mono-Turbomotoren geplant, mehr Umdrehungen sollen den Sound aber verbessern. Dazu soll die Elektronik einheitlich sein, sowie das Design des Motors und des Kraftstoffs strenger limitiert werden.

Vettel gewinnt vorletzten GP des Jahres

Sebastian Vettel hat den Grand Prix von Brasilien 2017 gewonnen und ist der Vize-Weltmeisterschaft ein Stück näher gekommen. Der Deutsche feierte in Sao Paulo seinen fünften Saisonsieg und deklassierte die Konkurrenz um Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. Die Formel 1 Quoten haben eigentlich einen Sieg von Hamilton vorausgesagt, der nach einem fulminanten Rennen noch sensationell Platz vier erreichen konnte. Dass der Brite Formel 1 Weltmeister 2017 ist, war ja schon nach dem Grand Prix von Mexiko eine Tatsache. Hier gibt es das Endergebnis vom Grand Prix von Brasilien 2017:

  1. Sebastian Vettel: 1:31:26,260
  2. Valtteri Bottas: + 2,762
  3. Kimi Räikkönen: + 4,600
  4. Lewis Hamilton: + 5,468
  5. Max Verstappen: + 32,940
  6. Daniel Ricciardo: + 48,691
  7. Felipe Massa: + 1:08,882
  8. Fernando Alonso: + 1:09,363
  9. Sergio Perez: + 1:09,500
  10. Niko Hülkenberg: 1 Runde
  11. Carlos Sainz: 1 Runde
  12. Pascal Wehrlein: 1 Runde
  13. Marcus Ericsson: 1 Runde
  14. Pierre Gasly: 1 Runde
  15. Roman Grosjean: 2 Runden
  16. Lance Stroll: 2 Runden

ausgeschieden sind: Ocon,  Magnussen, Vandoorne, Hartley

Brawn: Hamilton kann Schumi knacken

Formel-1-Sportchef Ross Brawn traut es Lewis Hamilton zu sämtliche Bestmarken von Michael Schumacher anzugreifen. Der Brite sagte gegenüber ‚Sky Sport News‘, dass sein Landsmann mittlerweile zu den „ganz Großen“ der Formel 1 zähle und das Potenzial habe, Schumachers Rekorde zu knacken. An Formel 1 Weltmeister Titeln fehlt es dem 32-Jährigen aber noch zu der Marke Schuhmachers.

https://twitter.com/LewisHamilton/status/928241235210498049

Hamilton auf Rekordjagd

Hamilton hat in dieser Saison seinen vierten WM-Titel gefeiert, womit er mit Alain Prost und Sebastian Vettel gleichgezogen ist. Auf Rekordhalter Schumacher fehlen damit noch drei Erfolge, der Deutsche krönte sich sieben Mal zum Champion. Brawn war bei jedem Championat maßgeblich beteiligt und kennt die Fähigkeiten des Rekordweltmeisters aus nächster Nähe. 2003 gelang es Schumacher auf Ferrari, seine sechste WM-Krone zu holen und damit den damaligen Rekordhalter Juan Manuel Fangio zu überflügeln. Ein Rekord für die Ewigkeit, dachte Brawn damals. Angesichts der Performance von Hamilton aber wackelt diese Allzeitbestmarke: „Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Rekord fallen könnte. Aber wenn ich mir die Leistungen von Lewis anschaue, ist es möglich.“ Ob solch ein Rekord jemals für eine Frau in der Formel 1 zu schaffen ist, ist aktuell noch nicht voraussehbar.

Auch den 32-jährigen kennt Brawn, 2013 legte man gemeinsam den Grundstein für die anschließenden Erfolge der Silberpfeile. Nicht nur in Sachen WM-Gewinne, auch bei anderen Statistiken könnte Hamilton bald nach den Sternen greifen. Bei der Anzahl der Pole-Positions konnte er in der heurigen Saison „Schumi“ bereits überflügeln, ebenso bei den Starts aus der ersten Reihe. Ein weiterer Rekord ist hingegen noch ein gutes Stück entfernt. Während der Deutsche unglaubliche 91 Grand Prix für sich entscheiden konnte, kommt Hamilton derzeit auf 62 Siege. Gelingt es dem Briten, seine Siegquote aus den vergangenen Jahren noch eine Weile hochzuhalten, konnte aber auch diese Bestmarke bald in seiner Hand sein.

Brawn schwärmt von Verstappen

Sollte es Hamilton nicht schaffen, Schumachers sieben Titel zu erreichen, sieht Brawn andere Kandidaten um den Rekordchampion abzufangen. Sebastian Vettel hat ebenso wie Hamilton bereits vier Titel, dahinter kommen Youngsters wie Max Verstappen nach. Der Niederländer ist 20 Jahre alt, Schumacher gewann seinen ersten Titel erst mit 25. Brawn bescheinigt dem Youngster „schumacher-artiges“ Potenzial.