Archiv für den Monat: Januar 2018

Marko verärgert über Toro Rosso-Probleme

Für die Scuderia Toro Rosso endete die Saison 2017 mit einer Enttäuschung. Nach einem vielversprechenden Saisonstart und dem zwischenzeitlichen fünften Platz in der Konstrukteurswertung brach man nach der Sommerpause ein und wurde am Ende nur Siebenter. Besonders die andauernden Motorenprobleme sind für Red Bull-Motorsportberater der Helmut Marko der Grund für den Leistungsabfall. Die Formel 1 Wettanbieter schätzen die Chancen für den Rennstall in der neuen Saison auch nicht unbedingt gut ein.

Toro Rosso Formel 1 Saison 2014

Wikimedia, Morio (CC BY-SA 4.0)

Stillstand während der Saison

Der Österreicher bezeichnete die Schwierigkeiten von Partner Renault als „unfassbar“. In der zweiten Saisonhälfte gab es bei beinahe jedem Rennwochenende Probleme mit der Zuverlässigkeit der Franzosen. Neben dem Motorendesaster bemängelt der Ex-Rennfahrer auch die Entwicklung des Fahrzeuges. In der Fabrik in Faenza seien „Fehler gemacht worden, es lief nicht so wie geplant.“ Zusätzlich sorgten die vielen Fahrerwechsel für Unruhe beim italienischen Rennstall.

Mit Carlos Sainz und Daniil Kvyat hatte man die Saison begonnen, der Russe enttäuschte aber auf ganzer Linie und wurde von Pierre Gasly ersetzt, eher er in den USA noch ein letztes Rennen bestritt. Sainz lieferte eine starke Saison, weshalb sich der Spanier für einen Wechsel zu Renault entschied. Die letzten drei Grand Prix nahm der Neuseeländer Brendon Hartley seinen Platz ein. Das Fahrerduo Gasly/Hartley, mit dem Toro Rosso auch die kommende Saison bestreiten wird, lobt Marko in höchsten Tönen. „In einer schwierigen Situation haben sich einen sehr guten Job gemacht“, so der Österreicher.

2019 Red Bull-Honda?

2018 erwartet Marko ein Übergangsjahr beim Red Bull-Schwesterteam. Nach dem überraschenden Wechsel zu Honda-Motoren wird es Zeit brauchen, bis die optimale Abstimmung gefunden ist. Von den bei McLaren erfolglosen Japanern erwartet sich Marko allerdings einen großen Schritt nach vorne. Während man bei den Kollegen aus Woking das Vertrauen in Honda verloren hat, hält Marko eine rasche Verbesserung der Motoren für „wahrscheinlich“. Sollte dieser gelingen, gilt es als wahrscheinlich, dass Honda ab 2019 auch Red Bull Racing mit Antrieben ausstattet.

Lauda verrät: Keine Chance für Wehrlein

Für Mercedes ist die heurige Winterpause deutlich entspannter als letzte Saison. Nach dem überraschenden Rücktritt des damaligen Weltmeisters Nico Rosberg hatten die Stuttgarter alle Hände voll zu tun, einen geeigneten Ersatz zu finden. Die Wahl fiel schlussendlich auf Valtteri Bottas, der, wie Aufsichtratschef Niki Lauda nun verriet, von Anfang an die einzig realistische Variante war, was auch die Formel 1 Quoten bestätigen werden.

https://twitter.com/NikiLauda_F1/status/916661145892720640

Keine Alternative zu Bottas

Gegenüber ‚ServusTV‘ verriet der dreifache Weltmeister, dass der Finne bei den Silberpfeilen klarer Wunschkandidat war. „Aus unserer Sicht war klar, dass es Bottas wird. Er war die einzige Option auf dem Fahrermarkt“, gab der Wiener bei ‚Sport und Talk‘ zu Protokoll. Überraschend ist diese Aussage deshalb, weil unmittelbar nach dem Rücktritt Rosbergs Mercedes-Junior Pascal Wehrlein als Favorit auf das freie Cockpit galt. Teamchef Toto Wolff bezeichnete eine mögliche Konstellation Hamilton/Wehrlein als „explosive Mischung“, offenbar wurde darüber aber nie ernsthaft nachgedacht.

Die Verpflichtung von Bottas war für Lauda „die richtige Entscheidung“. Der Finne habe eine gute Debütsaison abgeliefert. Besonders in der ersten Saisonhälfte gelang es dem 28-jährigen das ein oder andere Mal, seinen Teamkollegen Lewis Hamilton zu ärgern. Nach Siegen in Russland und Österreich war Bottas zur Sommerpause mitten im WM-Kampf, rutschte dann aber in eine hartnäckige Krise, in der er viel Kritik einstecken musste. Mit seinem Sieg in Abu Dhabi beendete der Finne seine erste Saison im Silberpfeil-Lager aber versöhnlich, in der Fahrerwertung belegte er den dritten Platz und verhalf Mercedes damit zum Konstrukteurstitel.

Wehrlein vor F1-Aus

Für Wehrlein verlief die Saison weniger gut. Nach seiner Nichtberücksichtigung kam er bei Sauber unter, wo er in einem wenig konkurrenzfähigen Auto kaum Glanzlichter setzten konnte. Aktuell steht der ehemalige DTM-Meister ohne Cockpit da, die Wahrscheinlichkeit, ihn auch nächstes Jahr in der Formel 1 zu sehen, ist gering. Der einzige freie Platz bei Williams dürfte an den Russen Sergej Sirotkin gehen. Auch wenn die Zeit bis zur neuen Saison noch relativ lange ist, haben wir uns natürlich schon mit der Frage, wer wird Formel 1 Weltmeister 2018, beschäftigt. Alle Infos dazu findest du hier auf dieser Seite.