Arne Steinkellner

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Über den Autor

Die Formel 1 begleitet mich bereits seit meiner Kindheit, in der ich jeden Sonntag nach dem Essen vor dem Fernseher verbringen durfte. Was gibt es schöneres als einen Start bei einem F1-Grand-Prix? Nicht wirklich viel :) Rennen live vor Ort zu verfolgen gehört zu meinen großen Hobbys, vor allem die Grand Prixs in Europa zählen zu meinen Lieblingen. Für alle F1 Fans berichte ich über die Königsklasse des Motorsports in Bezug auf Sportwetten und Quoten.

Aktuelle Artikel

Bayern LB: Kein Deal mit Ecclestone im Formel 1 Prozess

Bernie Ecclestone steht neuer Prozess gegen Bayern LB bevor

Wikimedia, gemeinfrei

Bernie Ecclestone hat seine juristischen Probleme in Deutschland noch nicht ausgestanden. Der Geschäftsführer der Formel 1 konnte sich zwar in seinem Strafprozess in München durch die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 100 Millionen Dollar (etwa 85 Millionen Euro) freikaufen und anschließend erklären, ihm gefalle „dieses kapitalistische System“. Doch mit der Bayern LB (frühere Bayrische Landesbank) droht ihm weiter Ärger. Das Geldhaus, durch das der 83-Jährige in den Bestechungsskandal geraten war, lehnte Ecclestones Vergleichsangebot ab.

Ecclestone wolle 25 Millionen Euro zahlen

Ecclestone wollte der Bayern LB freiwillig 25 Millionen Euro zahlen, um auf diese Weise die Schadenersatzforderungen des Geldhauses gegen ihn aus der Welt zu schaffen. Das Finanzinstitut lehnte das Angebot des früheren Gebrauchtwagenhändlers jedoch ab. Die Bayern LB erklärte, dass die Summe längst nicht reiche. Ihr sei von Ecclestone ein Schaden in Höhe von 400 Millionen Euro zugefügt worden. Und man wolle davon jeden Cent zurück. Zudem hätte die frühere Kirch-Firma Constantin, die durch den gesamten Vorgang ebenfalls geschädigt worden war durch einen wohl viel zu günstigen Verkauf von Formel 1-Aktien, sofort gegen die Bayern LB geklagt, wäre diese auf das Angebot eingegangen.

Klage gegen Ecclestone in London wird wohl kommen

Ecclestone und die Bayern LB werden sich deshalb wohl Gericht sehen, wenn auch dieses Mal nicht in München, sondern in London. Schon Anfang 2014 hatte die Bayern LB angekündigt, sie würde den Formel 1 Boss dort auf einen Schadenersatz in der erwähnten Höhe von 400 Millionen Euro verklagen. Allerdings wollte man damals erst noch den Strafprozess in München abwarten. Ein Schuldspruch hätte das Verfahren in der britischen Hauptstadt wohl erleichtert. Dazu ist es zwar nicht gekommen, aber die Freikauf-Summe von Ecclestone ist derart hoch ausgefallen, dass man diese ebenfalls als Argument ins Feld führen kann. Die entsprechende Klage wird wohl deshalb bald kommen, zumal auch Constantin dazu drängt, dass sich ebenfalls um einen dreistelligen Millionenbetrag betrogen fühlt und damit droht, ansonsten gegen die Bayern LB direkt vorzugehen.

Constantin musste, als Besitzer Leo Kirch im 2002 pleite ging, seine Formel 1 Aktien als Pfand bei der Bayern LB hinterlegen. Ecclestone soll Bankmann Jürgen Gribowsky mit 44 Millionen Euro dazu bestochen haben, diese zu billig zu verkaufen. Sie gingen damals für 773 Millionen Euro über den Ladentausch, hatten aber nach allgemeiner Ansicht einen Verkehrswert von mehr als einer Milliarde Euro. In diesem Fall wäre ein Teil des Gewinns auch an Constantin gegangen. Der Rechtsstreit um diesen fragwürdigen Aktienverkauf ist längst noch nicht ausgestanden.

Paddy Lowe: Der Erfolgsgarant von Mercedes

Der Erfolg von Mercedes hängt eng mit dem Namen Paddy Lowe zusammen

Wikimedia, Magic Aviation (CC BY 2.0)

Im Sommer 2013 gab es einen bemerkenswerten Transfer innerhalb der Formel 1, dessen Tragweite damals wohl kaum einem Beobachter bewusst war: Paddy Lowe wechselte von McLaren zu Mercedes und wurde dort Technischer Direktor. Diesen Posten hatte bis dahin niemand anderes als Ross Brawn inne, der als eines der größten Superhirne in der Formel 1 Geschichte gilt. Lowe wird deshalb zwangsläufig mit seinem Vorgänger verglichen, der Mercedes im Dezember verließ. Es ist ein Zustand, mit dem der Brite nicht so Recht umzugehen weiß. So stellt er Brawn ein vergiftetes Kompliment aus.

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Lowe wollte „den nächsten Schritt machen“

So erklärte Lowe jüngst, dass sich Mercedes 2013 bereits in einem Aufwärtstrend befunden habe. Es sei deshalb nicht darum gegangen, „Sachen, die Ross eingeführt hat, zu verändern“, so Lowe im Gespräch mit „Autosport“. Vielmehr wollte er den „nächsten Schritt machen“. Er habe bewusst nicht die gesamte Arbeit seines Vorgängers eingerissen, sondern sich dafür entschieden, Mercedes auf „das nächste Level zu heben“, was ihm auch gelungen sei.

Diese Worte klingen so weit sehr respektvoll. Allerdings belässt es Lowe nicht dabei: Brawn habe einen Anteil am Erfolg bis Ende 2013, „weil er ein Teil des Prozesses war“, so Lowe. Die gegenwärtigen Siege erwähnt er nicht. Zudem habe er in seiner Arbeit Lücken gesehen, „die Ross nicht gefüllt hat“. Die Arbeitsweise von Brawn seit inzwischen durch den Zeitenumbruch in der Formel 1 veraltet. „Ross ist seit Dezember raus“, so Lowe. Er könne sich nicht einmal mehr erinnern, war im Dezember war, weil die Formel 1 so ein schnelllebiges Geschäft sei. Die Methoden von Brawn seien deshalb „bei allem Respekt Schnee von Gestern“.

Möglicherweise kommt es zum Duell

Brawn erhält möglicherweise bald die Chance, sich zu revanchieren. Die Gerüchte verdichten sich, dass Ferrari mit aller Macht versucht, ihn von einer Rückkehr zu überzeugen. Das Duo Brawn-Schumacher sorgte nach der Jahrtausendwende für die größte Erfolgswelle, welche die Scuderia jemals hatte. Sollten Lowes Aussagen allerdings stimmen, sollte sich Ferrari genau überlegen, ob es Brawn wirklich zurück haben möchte.

Ex-Ferrari-Mann schmerzt schwache Performance der Scuderia

Ex Ferraristi zweifelt an Qualität der Scudaria

Wikimedia, Leo Hidalgo (CC BY 2.0)

Ferrari erinnert nur noch dem Namen nach an das Team, das mit Michael Schumacher fünf Mal in Folge die Fahrer-WM und sogar sechs Mal in Serie die Team-WM gewinnen konnte. Die Scuderia konnte in den letzten Jahren versuchen, was sie wollte und fand dennoch keinen Anschluss nach oben. Dabei konnte Alpha-Pilot Fernando Alonso doch wiederholt unter Beweis stellen, dass er nach wie vor einer der besten oder sogar der stärkste Fahrer der Welt ist. Einen der früheren Erfolgsgaranten schmerzt der Niedergang der Italiener: Aldo Costa.

Aldo Costa trauert öffentlich

Aldo Costa arbeitet als Chefingenieur bei Mercedes und erlebt deshalb beruflich eigentlich gute Wochen. Doch im Herzen trägt er immer noch Ferrari im Herzen. In einem Blog (von Leo Turrini) wandte sich Costa an die Presse und bat, man solle schreiben, „dass es mich schmerzt“. Trotz seiner Entlassung im Jahr 2011 hege er keinen Groll gegen das Team – ganz im Gegenteil. Er habe für einen Mythos gearbeitet und viele Freunde dort zurückgelassen. An jeden Leser gewandt, fragte Costa: „Wärst Du glücklich, Deine Freunde in Problemen zu sehen?“ Ihm gefalle es „natürlich nicht, wie es um Ferrari steht“.

Costa-Entlassung gilt als große Fehlentscheidung

Wenn ein Mann eigentlich über die Scuderia schlecht reden dürfte, dann ist es der heutige Mitarbeiter von Mercedes. Selbst Ferrari gesteht dies zu, sieht man die Entlassung von Costa dort heute doch ebenfalls als schweren Fehler an. Im Jahr 2011 erhielt dieser nach einem schlimmen Streit mit Chefdesigner Nikolas Tombazis seine Papiere. Costa stehe dessen „Kreativität im Weg“, lautete die bemerkenswerte öffentliche Begründung von Ferrari. Insider des Teams sahen dies vom ersten Tag an anders. Costa habe den Chefdesigner lediglich wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass viele von seinen Ideen nicht funktionieren könnten. Davon wollte Tombazis jedoch nichts wissen und warf Costa im Gegenzug vor, der sei einfach nicht kompetent genug, seine Ideen umzusetzen. Drei Jahre später scheint klar, welcher der beiden Männer das Recht auf seiner Seite hat.

F1 Prozess in München: Ecclestone kauft sich frei

Formel 1 Boss Bernie Ecclestone kauft sich frei

Wikimedia, Habeed Hameed (CC BY-SA 2.0)

Formel 1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone ist einer Gefängnisstrafe entgangen. Der „Diktator“ der Königsklasse des Rennsports musste sich in München wegen des Vorwurfs der Bestechung verantworten. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht erklärten sich allerdings dazu bereit, das Verfahren gegen eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar einzustellen. Die Staatsanwaltschaft begründete diesen Schritt mit dem hohen Alter des Angeklagten (83 Jahre) und seiner Bereitschaft, den gesamten Sachverhalten rund um die Bayern LB aufzuklären. Allerdings hat es mehr als nur einen schlechten Beigeschmack, dass sich ein Mann, der wegen Bestechung vor Gericht stand, freikaufen konnte. Viele Zeitungen kommentieren deshalb auch zynisch „das lief ja wie geschmiert“.

Ecclestone bleibt der Boss in der Formel 1

Für die Königsklasse bedeutet dies, dass sich nichts ändert. Wäre der Brite eingesperrt worden, hätte man wohl einen Nachfolger suchen müssen. Dies ist nun nicht mehr notwendig. Nach Meinung von Mercedes-Aufsichtsratschef wäre „Bernie nicht zu ersetzen“ gewesen. Überhaupt ist die Einstellung des Verfahrens für Mercedes, das eigentlich sehr großen Wert auf Compliance – also die Einhaltung von gesetzlichen und ethischen Normen – legt, sehr gut. Die Frage, wie man sich an einer Rennserie beteiligen kann, die von einem vor Gericht überführten Kriminellen geführt wird, wäre wohl nur schwer zu beantworten gewesen.

Geldstrafe tut Ecclestone nicht weh

Die Strafzahlung wird nicht dafür sorgen, dass Ecclestone künftig am Hungertuch nagen muss. Der frühere Gebrauchtwagenhändler ist Milliardär. Zuletzt wurde sein Vermögen auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Vermutlich wird es keine zwei Jahren dauern, bis er die 100 Millionen Dollar wieder eingenommen hat. Ecclestone arbeitet bereits fleißig daran, neue Märkte für seine Rennserie zu erschließen. So soll die Königsklasse künftig fast die Hälfte der Saison auf den beiden amerikanischen Kontinenten unterwegs sein. Derjenige, der dabei am meisten verdienen wird, ist der Brite selbst.

Lotus testet neue 18-Zoll-Reifen

Lotus testet als erstes Team die neuen Reifen

Wikimedia, Michael Elleray (CC BY 2.0)

Die größte Aufmerksamkeit bei den jüngsten Testfahrten in Silverstone erhielt nicht etwa Red Bull, das verzweifelt nach Anschluss an Mercedes gilt. Auch die Silberpfeile oder Ferrari wurden nicht am schärfsten beobachtet. Im Mittelpunkt stand das Lotus-Team: Dieses durfte die neuen 18-Zoll-Reifen von Pirelli testen, die ab 2016 eingeführt werden können. Zum einen ist der Gedanke, so Geld zu sparen, da die Reifen günstiger zu fertigen sind. Zum anderen wäre so eine engere Verzahnung mit den normalen Straßenautos möglich: Die 13-Zoll-Reifen, welche die Formel 1 im Moment fährt, sind im Straßenverkehr nur bei sehr günstigen Fahrzeugen einsetzbar. Die interessantesten Käuferschichten für Pirelli scheiden aus.

Hier hast du eine ausführliche Beschreibung der Reifen, die derzeit in der F1 verwendet werden!

18-Zoll-Reifen wurden lange verboten

Größere Reifen als heutzutage gab es früher schon einmal, weil die Teams diese als Möglichkeit nutzten, um größere Bremsschreiben zu verbauen. Die Formel 1 verbot deshalb jeden Reifen, der größer als 13 Zoll ist. Inzwischen hat die Königsklasse allerdings eine Standardgröße für die Bremsscheiben vorgeschrieben, folglich kann man auch mit größeren Reifen arbeiten. Das Verbot wurde gekippt. Pirelli hat einen Reifen gebacken, der zwar einen Durchmesser von 18 Zoll hat, dessen Gesamtgröße gegenüber den aktuellen Modellen unverändert ist. Die Seitenwände sind also sehr viel schmaler. Dies soll allerdings erst der Anfangs ein: Am liebsten würde der Reifenhersteller auch Reifen fertigen dürfen, die noch schmaler sind, dafür aber eine Größe von 19 bis 20 Zoll haben, um damit noch näher an den Straßenverkehr heranzurücken und auch Luxusfahrzeuge werbewirksam mit „Formel 1 Reifen“ versorgen zu können. Dies lehnen die Teams allerdings bisher ab, mit Hinweis „auf die Integrität der Fahrzeuge“. Im Klartext heißt dies: Die Kräfte, die ein Fahrzeug in der Königsklasse aufwenden muss, werden über die Seitenwände der Reifen abgegeben. Werden diese zu schmal, platzen die Reifen schneller, weil die Kräfte in der Formel 1 um ein Vielfaches höher als auf der Straße sind.

Reifen viel langsamer

Aber zurück zu den Testfahrten: Mit den 18-Zoll-Reifen trat ein Effekt ein, den die Teams so auch erwartet hatten: Die Autos wurden wesentlich langsamer. Gegenüber den Spitzenfahrzeugen, die mit den alten Reifen unterwegs waren, verlor Lotus durchschnittlich zehn Sekunden pro Runde. Rechnet man die bis zu zwei Sekunden heraus, welche die Fahrzeuge im Moment ohnehin langsamer sind als die Mercedes, so verliert ein Renner der Königsklasse durch die größeren Reifen etwa acht bis neun Sekunden. Pirelli sieht dies gelassen und betrachtet den ersten Test mit den großen Gummis als gelungen: Die 18-Zoll-Reifen seien „umwerfend“.