Arne Steinkellner

Arne Steinkellner

Über den Autor

Die Formel 1 begleitet mich bereits seit meiner Kindheit, in der ich jeden Sonntag nach dem Essen vor dem Fernseher verbringen durfte. Was gibt es schöneres als einen Start bei einem F1-Grand-Prix? Nicht wirklich viel :) Rennen live vor Ort zu verfolgen gehört zu meinen großen Hobbys, vor allem die Grand Prixs in Europa zählen zu meinen Lieblingen. Für alle F1 Fans berichte ich über die Königsklasse des Motorsports in Bezug auf Sportwetten und Quoten.

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Alonso-Abschied in Abu Dhabi

Für McLaren-Pilot Fernando Alonso endet beim GP von Abu Dhabi 2018 das Kapitel Formel 1. Der 37-jährige Spanier beendet nach 312 Grand Prix-Stars seine Karriere in der Königsklasse. Alonso darf auf eine sehr erfolgreiche, mitunter aber auch kontroverse Laufbahn zurückblicken.

Zwischen Siegen und Kontroversen

2001 begann die Reise des damals 20-jährigen, im unterlegenen Minardi konnte er allerdings kaum Akzente setzen und beendete seine erste Saison punktelos. Nach einem Jahr als Testfahrer wurde er 2003 Stammpilot bei Renault, in Ungarn konnte er seinen ersten GP-Sieg feiern. 2005 folgte der ganz große Durchbruch, mit sieben Saisonsiegen beendete der Asturier die Regentschaft von Michael Schumacher und krönte sich mit 24 Jahren zum damals jüngsten Weltmeister der Geschichte. Ein Erfolg, den er im Jahr darauf nach einem packenden Zweikampf mit dem deutschen Rekordchampion wiederholen konnte.

Es folgte ein Wechsel zu McLaren und das erste dunkle Kapitel in Alonsos Karriere. Rookie-Teamkollege Lewis Hamilton bereitete dem Spanier mehr Mühe als ihm lieb war, die Rivalität gipfelte in der „Spionage-Affäre“, in welcher sich Alonso gegen sein Team wandte. Nach nur einer Saison ergriff der 32-fache GP-Sieger die Flucht und heuerte erneut bei Renault an, konnte aber nicht an seine vergangenen Erfolge anknüpfen – negativer Höhepunkt war „Crashgate“ in Singapur 2008. 2010 folgte der Wechsel zu Ferrari, Alonso sollte die Scuderia zu alten Glanzzeiten führen. In fünf gemeinsamen Jahren litt der 37-jährige oftmals unter dem lahmenden roten Boliden, trotzdem konnte er zweimal bis zum letzten Rennen um den Titel kämpfen – jeweils erwiesen sich aber Sebastian Vettel und Red Bull als zu stark.

Gescheiterte McLaren-Rückkehr

2015 zog es Alonso erneut zu McLaren, von der Partnerschaft mit Honda versprach sich der Spanier den heiß ersehnten dritten Formel 1 WM-Titel. Die japanischen Motoren entpuppten sich aber als Riesenflop, weshalb der zweifache Champion seine letzten Jahre eher mit launischen Funksprüchen als erfolgreichen Rennen verbrachte. Obwohl der stolze Asturier bei vielen seiner Stationen verbrannte Erde hinterlassen hat, darf er auf eine höchtserfolgreiche Karriere zurückblicken und wird von vielen als einer der besten Fahrer der Geschichte betrachtet.

Wolff-Lobeshymne auf Bottas

Bei allen Feierlichkeiten und Erfolgen, die Mercedes 2018 vorweisen kann, wird Valtteri Bottas gerne übersehen. Während Teamkollege Lewis Hamilton die Saison mit zehn Siegen dominierte, wartet der Finne nach wie darauf, aufs oberste Podest zu steigen. Teamchef Toto Wolff bricht nach der gewonnenen Konstrukteursmeisterschaft aber eine Lanze für seinen Schützling.

Mit Teamplay zu beiden Titeln

„Valtteris Beitrag war enorm“, lobte der Österreicher im Interview mit „formula1com.“ Den 29-jährigen. Besonders eine Qualitäten als Teamplayer seien 2018 einmal mehr zum Tragen gekommen, womit Bottas auch seinem Teamkollegen zum Fahrer- und seinem Rennstall zum Konstrukteurstitel verhalf. Da der 3-fache GP-Sieger gegen Hamilton aber selten einen Stich machen konnte, wurde er in den Medien meist als Nummer-2-Pilot abgestempelt. Eine Einschätzung, die Wolff nicht teilt. „Am Saisonbeginn hatte Valtteri viel Pech, bis zum Zwischenfall in Baku war er mittendrin im WM-Kampf.“ Tatsächlich hätte Bottas mit etwas Glück sowohl in China als auch Aserbaidschan triumphieren können und wäre damit im ersten Saisondrittel auf Augenhöhe mit Hamilton gewesen.

Da sich der Titelkampf aber wie im Vorjahr früh auf ein Duell Hamilton gegen Ferrari-Pilot Sebastian Vettel zuspitzte, musste Bottas oftmals die Rolle des Wasserträgers einnehmen. Negativer Höhepunkt aus Sicht des ehemaligen Williams-Fahrers war die Stallorder von Sotschi, als er seinen ersten Saisonsieg zu Hamiltons Gunsten opfern musste. Während dieser in der Meisterschaft an der Spitze einsame Kreise zieht muss Bottas sogar um Rang vier in der WM-Endtabelle zittern, nur noch drei Punkte liegt er vor Max Verstappen.

Dreht Bottas nächstes Jahr den Spieß um?

Trotz der erneut deutlichen Niederlage gegen Hamilton und der Nummer-2-Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung schreibt Wolff seinen Piloten nicht ab. „Valtteri wird 2019 allen Piloten, inklusive Lewis, das Leben sehr schwer machen.“ Ob es dem 29-jährigen wirklich gelingen kann, Fünffach-Champ Hamilton über eine gesamte Saison zu bezwingen? „Er hat den Speed“, ist sich sein Teamchef sicher. Bei den Wetten auf die Formel 1 Saison 2019 zählt Bottas, neben Stallkollege-Hamilton, Ferrari-Pilot Vettel und dessen neuen Teamkollegen Leclerc, zu den Favoriten.

Mercedes holt nächsten Titel

Die Feierlichkeiten im Lager von Mercedes AMG Petronas nehmen kein Ende: zwei Wochen nach dem Gewinn des Fahrertitels durch Lewis Hamilton fixierten die Silberpfeile in Brasilien auch die Konstrukteursmeisterschaft. Für den deutschen Rennstall ist es der fünfte Formel 1 WM-Gewinn in Serie.

Fünfter Erfolg in Serie

Mit 55 Punkte Vorsprung auf Ferrari gingen die Sternenflotte in den Großen Preis von Brasilien, durch den Sieg von Hamilton und Valtteri Bottas fünften Platz ist man ein Rennen vor Schluss nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Der fünfte Titel in Serie hievt Mercedes in eine Reihe mit den ganz Großen: lediglich Ferrari (16 Titel), Williams (9), McLaren (8) und Lotus (7) stehen in der ewigen Bestenliste vor den Stuttgartern. Außer den Roten aus Maranello, die von 1999 bis 2005 sechs Titel in Folge errangen, konnte außerdem noch kein Rennstall fünf Konstrukteursmeisterschaften hintereinander für sich entscheiden.

Ein weiterer Meilenstein gelang Hamilton bereits im Qualifying. Zum insgesamt 100. Mal startete ein Silberpfeil von Startplatz eins, neben dem Weltmeister gelang dies auch Juan Manuel Fangio, Stirling Moss, Nico Rosberg und Bottas. Am Sonntag ließ Hamilton den 50. GP-Sieg im 99. Rennen seit Beginn der Hybrid-Ära 2014 folgen – er hat damit mehr Siege als alle anderen Fahrer zusammen zu Buche stehen. Insgesamt war es der zehnte Saisonerfolg des Briten im 20. Rennen, womit er sein Gesamtkonto auf 72 schraubte und Rekordhalter Michael Schumacher (91) damit immer näher kommt.

Sorgenkind Bottas

Einer lächelte bei der ausgelassenen Siegesfeier der Weltmeister gequält: Valtteri Bottas erlebte einmal mehr in schwieriges Wochenende, musste nach der knapp verpassten Pole-Position am Samstag im Rennen beide Red Bulls und Kimi Räikkönen ziehen lassen. Während Hamilton erneut siegte, wartet der Finne weiterhin auf seinen ersten Sieg 2018. In der Fahrer-WM muss er sogar um Platz vier zittern, nur noch drei Punkte trennen ihn von Max Verstappen. Gerüchten zufolge soll 2019 Bottas‘ letzte Saison in Silber sein, Esteban Ocon soll bereits einen Vorvertrag für das Folgejahr unterschrieben haben.

Verstappen-Eklat in Interlagos

Obwohl der Regenguss über Interlagos ausblieb, war der Große Preis von Brasilien 2018 ein echter Knüller. Viele Überholmanover sorgten für reichlich Action, die Szene des Rennens ereignete sich in Runde 44, als Esteban Ocon beim Zurückrunden mit Leader Max Verstappen kollidierte und dem Niederländer den Sieg kostete.

Handgreiflichkeiten nach dem Rennen

Verstappen war nach dem Rennen fuchsteufelswild und schimpfte Ocon zunächst mehrmals als „Idioten“. Als er dem Franzosen beim Wiegen begegnete, wurde der 21-jährige sogar handgreiflich und schubste seinen Kontrahenten mehrmals. Auch im Anschluss beruhigte sich der Zweitplatzierte nicht und legte in der Pressekonferenz nach, wo er Ocon als „Pussy“ beschimpfte. Auch von den Red Bull-Verantwortlichen bekam der Force India-Pilot sein fett Weg. „Mit diesem Idioten rede ich nicht mal!“, zürnte etwa Motorsportkonsulent Helmut Marko nach dem Zwischenfall. Teamchef Christian Horner zeigte sich von Verstappens Schubsern unbeeindruckend und war sogar der Meinung, Ocon sei „damit noch gut davongekommen“.

Bei Force India sah man die Situation naturgemäß anders. Teamchef Otmar Szafnauer nahm seinen Fahrer in Schutz und sprach von einer Anweisung, Verstappen zu überholen. „Esteban hat gefragt, ob er sich zurückrunden darf, was wird bejahten“, so der US-Amerikaner. Auch Ocon war sich keiner Schuld bewusst. „Es ist die Regel, das ich mich zurückrunden darf. Ich war deutlich schneller, Max hat mir keinen Platz gelassen. Was mich schockiert sind seine Aktionen nach dem Rennen, das ist unprofessionell“, gab der sichtlich mitgenommene Mercedes-Junior zu Protokoll.

Hamilton nimmt Verstappen in die Pflicht

Während sich die meisten Experten und Fans auf Ocon einschossen, kritisierte F1 Weltmeister Lewis Hamilton auch Verstappen. „Er hatte nichts zu verlieren und du alles“, belehrte er den Niederländer im „Cool-down room“ nach dem Rennen. In der anschließenden Pressekonferenz legte der 33-jährige nochmals nach: „Ich hätte Esteban mehr Platz gelassen. Max hält einfach immer voll drauf, da ist es nicht verwunderlich, dass er Mal die Quittung dafür bekommt.“

Vietnam-GP ab 2020 fix

Die Formel 1 geht auch unter Liberty Media neue Wege: ab 2020 wird in Hanoi der Große Preis von Vietnam ausgetragen. Ein Stadtkurs soll durch die Haupstadt des südostasiatischen Staates führen, wie die Eigentümer der Königsklasse bekanntgaben. Voraussichtlich wird das Rennen im Rahmen der Asien-Tour von September bis Oktober stattfinden.

F1-Boss Carey euphorisch

Für Liberty-Boss Chase Carey ist das Rennen in Vietnam „genau der richtige Weg, um unseren Sport noch weitläufiger und attraktiver zu machen“. Besonders die Hauptstadt Hanoi sei dafür geeignet. „Hanoi gehört zu den aufregendsten Städten der Welt, dort gibt es reichhaltige Geschichte und eine großartige Zukunft“, so der US-Amerikaner. Bereits seit längerem gab es Gerüchte über einen Grand Prix Vietnam, nun ist die Aufnahme in den Rennkalender fix. Die genaue Vertragslaufzeit ist nicht bekannt, es soll sich aber um einen mehrjährigen Kontrakt handeln.

Auch die Streckenführung wurde bereits veröffentlicht. Über 5,565 Kilometer führt der Kurs durch die Straßen von Hanoi. Teilweise wird auf vorhandenen Straßen gefahren, auch neue Teile sollen extra für das Event errichtet werden. Auffällig sind vor allem die vielen langen Geraden, die laut ersten Berechnungen Geschwindigkeiten von bis zu 335 km/h ermöglichen sollen. Die Sektoren eins und zwei hingegen sind eher langsamer gehalten, viele Kurven orientieren sich an berühmten Rennstrecken. Die erste Sektion nach Start/Ziel ist dem Nürburgring ähnlich, danach folgen Kurvenkombinationen die vom Circuit de Monaco und dem Suzuka International Racing Course abgekupfert sind. Auch für Wetten auf die Formel 1 ist ein neuer Kurs immer interessant, da man keine Vergleichswerte aus vergangenen Rennen hat.

Mehr als 21 Rennen im Kalender?

Mit der Bekanntgabe des Vietnam-GP könnte sich auch der Formel 1 Rennkalender erweitern. Liberty Media stellte bereits in der Vergangenheit klar, dass mehr als 21 Rennen pro Saison angestrebt werden, wogegen sich Teams und Fahrer mehrheitlich gegen eine derartige „Mammut-Saison“ aussprachen. Aus dem aktuellen Rennkalender ist die Zukunft von Silverstone und Hockenheim ungewiss, als neue Standorte sind Miami und Kopenhagen sowie ein Comeback im niederländischen Zandvoort im Gespräch.