Möglicherweise könnte die Formel 1 Saison 2014 nicht nur deshalb historisch werden, weil die Turbo-Motoren ihr Comeback feiern, sondern auch deshalb, weil erstmals eine Frau in der Königsklasse bestreiten wird. Bis es soweit kommt, muss aber mindestens einer der beiden Stammpiloten der schweizerischen Sauber Rennstalls ausfallen oder konstant schwache Leistungen zeigen. Dann könnte die Stunde von Simona de Silvestro schlagen. Die 25-Jährige ist Testpilotin in der kommenden Saison bei den Schweizern.
Schweizerin derzeit beste weibliche Pilotin
Die Schweizerin genießt den Ruf, die derzeit beste weibliche Pilotin auf dem Kontinent zu sein. Momentan fährt sie in der US-Indycar-Serie. Dort machte sie im vergangenen Jahr mit einigen guten Platzierungen auf sich aufmerksam, wenn auch der ganz große Wurf nicht gelingen wollte: Silvestro fuhr in den 19 Rennen zweimal aufs Treppchen und schaffte es immerhin neunmal unter die besten Zehn. Den letztjährigen Großen Preis der USA nahm die 25-Jährige zum Anlass, Monisha Kaltenborn zu besuchen, die inzwischen seit einigen Jahren das Sauber-Team führt. Sie ist die einzige Frau in dieser Position – auch wenn die Tochter von Frank Williams faktisch längst ähnliche Aufgaben übernimmt.
Kaltenborn war offenbar angetan von der selbstbewussten jungen Frau, die sich ihr vorstellte. Es soll ein relativ langes Gespräch zwischen den beiden gegeben haben, die in diesem Jahr nun eng zusammenarbeiten werden. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass eine Frau einen Formel 1 Renner testen darf. Stets führten diese Fahrten jedoch nicht dazu, dass eine Frau auch endlich mal einen Drive für eine gesamte Saison erhielt. Im Falle von de Silvestro könnte dies anders sein.
Sitzt Silvestro 2015 richtig im Wagen?
Wie die „Bild“ berichtet, könnte es sein, dass die Schweizerin 2015 eines der beiden Stammcockpits übernimmt. Unrealistisch ist das nicht: Adrian Sutil hat höhere Ziele als Sauber und Esteban Gutierrez sitzt nur deshalb noch im Cockpit, weil der Mexikaner große Sponsoren mitbringt. Sportlich lieferte er hingegen keinen Rechtfertigungsgrund. Wenn Sauber das erste Team sein sollte, dass einer Frau ein Cockpit gibt, wird die Aufmerksamkeit entsprechend groß sein – die Sponsoren werden deshalb vermutlich sehr spendabel sein, um auf dem Fahrzeug zu werben. Sauber könnte den Verlust der Gutierrez-Gelder so problemlos auffangen. Nur: Auch Simona de Silvestre muss erst einmal beweisen, dass sie für die Königsklasse gut genug ist. Das Schlimmste, was der ersten Frau in der Formel 1 wohl passieren könnte, wäre, wenn sie chancenlos hinterher fährt.
Bild: Wikimedia, Manningmbd (CC BY-SA 3.0)

Für Sebastian Vettel lief das Jahr 2014 bislang alles andere als rund. Sein neues Dienstfahrzeug wurde erst in der Nacht vor der offiziellen Präsentation in Jerez fertig. In der Folge konnte der vierfache Weltmeister in Portugal gerade einmal elf Testrunden drehen – viel zu wenig, um etwas über das Fahrzeug zu lernen. Die Zuverlässigkeit streikte einfach immer wieder . Jetzt steht die Chance für den Champion und sein Team an, es besser zu machen: Die Formel 1 testet in Bahrein. Und Vettel will Fleißpunkte sammeln.
Villeneuve, der 1997 den WM-Titel gewann, stört sich insbesondere an der geplanten Änderung der Punktevergabe. In den letzten drei Rennen sollen doppelte Zähler vergeben werden. Dies sei eine „gruselige Idee“, so der langjährige Williams-Pilot. Es sei zudem ein „Bonbon an die Organisatoren in Abu Dhabi“ und insgesamt ein „Zeugnis der Hilflosigkeit“. Es zeige, dass die Formel 1 kein Interesse mehr erzeugen könne. Es sei alles „künstlich“ geworden, „mit dem DRS und allem“. Auch die Piloten hätten nicht mehr das Niveau früherer Tage. „Bis auf Vettel und Alonso sind alle höchstens Mittelmaß“, ist der Kanadier überzeugt.
Kaum jemand ließ an den neuen Formel 1 Fahrzeugen bislang ein gutes Haar. Relativ diplomatisch drückte sich dabei noch Ferrari-Pilot